In Japan kämpft die Bevölkerung mit einer extremen Hitzewelle. Dies führte im Juli zu 127 Todesfällen allein in der Hauptstadt Tokio, wie örtliche Behörden bekanntgaben. Laut der Tokioter Gerichtsmedizin waren 123 der Verstorbenen ältere Menschen. Bis auf drei Personen wurden alle Senioren in Innenräumen aufgefunden, wo die Klimaanlagen häufig abgeschaltet waren.
37.000 Menschen, auch unter ihnen Tausende "Klimaanlagen-Verweigerer", mussten zudem wegen Hitzeschlag in Krankenhäusern behandelt werden.
Obwohl die Gesundheitsbehörden vor dem Abschalten der Klimaanlagen gewarnt hatten, nutzen viele Japaner ihre Geräte nicht. Viele, vor allem ältere Menschen in Japan, gehen davon aus, dass Klimaanlagen der Gesundheit schaden.
Angesichts weiterhin hoher Temperaturen von 35 Grad und mehr warnen Gesundheitsbehörden und Meteorologen vor den Risiken eines Hitzeschlags. Sie empfehlen den Menschen, in Innenräumen zu bleiben und viel Flüssigkeit zu trinken. Auch die Klimaanlage sollte dabei eingeschaltet sein.
Das Thermometer klettert diesen Sommer in Japan so hoch wie schon seit Langem nicht mehr. In der Innenstadt von Tokio, wo viele Menschen inzwischen Sonnenschirme oder Handventilatoren tragen, stieg die Temperatur auf etwa 34 Grad Celsius.
Die Durchschnittstemperaturen stiegen im Juli landesweit um 2,2 Grad im Vergleich zu den vergangenen 30 Jahren. Damit war es der heißeste Juli seit Beginn der Aufzeichnungen durch die japanische Wetteragentur im Jahr 1898.
Auch für den restlichen August sagt die Wetterbehörde Temperaturen von 35 Grad Celsius und mehr voraus.
Japan ist nicht das einzige Land, das unter Rekordhitze in diesem Sommer leidet. Etliche andere Regionen in Asien, aber auch in Europa und Afrika stöhnen derzeit unter ungewöhnlich hohen Temperaturen.
Aufgrund des Klimawandels können Extremwetterereignisse wie Hitzeperioden nicht nur zunehmen, sondern auch deutlich intensiver werden und länger andauern, warnen Wissenschaftler.