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Mist! Frauen werden für "Containern" verurteilt

Geldstrafe für "Containern" – Caro und Franzi aus Olching (D) sind, nach einer gescheiterten Revision des Jänner-Urteils, offiziell Diebinnen.

Heute Redaktion
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Franzi (27) und Caro (28) vor Gericht.
Franzi (27) und Caro (28) vor Gericht.
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Ein Urteil, das erstaunt! 2018 hatten Franziska S. und Caroline K. ("die Olchis") mit einem Vierkantschlüssel einen versperrten Edeka-Container geöffnet. Inhalt: weggeworfene Lebensmittel. Mit der Aktion, "Containern" genannt, wollten die Frauen etwas gegen die Lebensmittelverschwendung unternehmen, Millionen Tonnen landen auf dem Müll, während viele hungern.

Geldstrafe für die beiden Frauen

Aber: Die Frauen wurden von Polizisten erwischt, mussten Obst und Joghurt in die Tonne zurückgeben. Damit war die Sache aber nicht erledigt: Nach einem Strafantrag des Supermarkts ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen schweren Diebstahls. Die Frauen wurden 2019 zu einer Strafe von 225 Euro verurteilt. Begründung: Die entwendeten Lebensmittel standen zum Zeitpunkt der Wegnahme im Eigentum der Firma Edeka. Das Urteil wurde jetzt vom Bundesverfassungsgericht bestätigt.

"Containern" als Aktivismus – Caro und Franzi wollten auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen.
"Containern" als Aktivismus – Caro und Franzi wollten auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen.
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Wie sieht es in Österreich mit "Containern" aus? 

"Heute" hat beim Oberlandesgericht Wien nachgefragt, wie die rechtliche Lage in Österreich beim Thema "Containern" aussieht. Dort heißt es: Container, die abgesperrt sind, unterliegen der Herrschaft des Supermarkts. Das Wegnehmen von Gegenständen aus diesen Containern ist deshalb als Diebstahl zu werten.

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