Österreich

Schütze plante Amoklauf: Flucht, weil Waffe versagte

Heute Redaktion
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Jener 18-Jährige, der am Mittwoch auf einen Schüler (19) des BORG in Mistelbach schoss, soll einen Amoklauf geplant gehabt haben. Aber: Seine Baikal funktionierte nicht.

Angezogen wie die Täter des Massakers in der Columbine High School in den USA und mit einer neu gekauften Baikal-Flinte ging Mario S. (18), der erst kürzlich beim Fliegerhorst Langenlebarn als Rekrut eingerückt war, am Mittwoch zum Areal des Bundesschulzentrums in Mistelbach. Der Plan: Ein Amoklauf ("Heute" berichtete). Und nur weil die Baikal NT 18 aufgrund einer Hemmung versagte (oder weil er in der Aufregung nicht in der Lage war, die Patrone (Kaliber 12/70 oder Kaliber 12/76) zu wechseln - eine Baikal gilt doch als sehr zuverlässige Flinte, ist aber recht streng nachzuladen), warf der Bursche die registrierte (!) Flinte weg und flüchtete Richtung Wien.

Ein Brief, den der Bursche zuhause seiner Mutter hinterlassen hatte, deutete daraufhin, dass sich der 18-Jährige an seinen ehemaligen Mitschülern "rächen" wollte (Anm.: er war nur einige Monate Schüler in Mistelbach).

Pläne der Polizei gestanden

Und auch bei den Einvernahmen der Polizei gestand der Verdächtige, er habe einen Amoklauf geplant gehabt. Das bestätigte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg am Freitag der APA.

Dabei soll er sich Amokläufe wie jene an US-amerikanischen High Schools zum "Vorbild" genommen haben.

Wie berichtet, war der 18-Jährige am Mittwoch, nachdem er einen Schulsprecher (19) des BORG mit einer Schrotflinte angeschossen hatte und geflüchtet war, noch am selben Abend festgenommen worden.

Die Registrierung seiner neuen Baikal-Flinte, die er am Areal der Schule zurückgelassen hatte, verriet die Identität des jungen Mannes. Der 18-Jährige prahlte bereits zuvor im Internet mit Waffen.

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg will noch am Freitag die Verhängung der U-Haft beantragen. Es wird wegen Mordversuchs ermittelt.



(nit)