Österreich

Mit 130 km/h fegte Sturm über OÖ: Große Schäden

Heute Redaktion
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Zahlreiche umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und Plakatwände auf der Straße – Sturmfront "Herwart" fegt derzeit mit rund 130 km/h über Oberösterreich.

Fast im ganzen Land herrscht derzeit laut der Unwetterzentrale Ubimet Sturmwarnstufe Rot. Rund 60.000 Haushalte sind seit Mittag in Oberösterreich ohne Strom.

Hauptbetroffen sind die Bezirke Schärding und Rohrbach sowie das gesamte Alpenvorland. Mehr als 150 Experten der Netz OÖ GmbH arbeiten daran, die Störungen zu beseitigen. Hauptursache sind umgestürzte Bäume.

Mit den Reparaturen kann jedoch erst nach dem Nachlassen des Sturmes am Nachmittag begonnen werden. Noch am Sonntag soll die Versorgung wieder hergestellt sein.

Die Feuerwehren befinden sich seit den Nachtstunden im Dauereinsatz. Wer nicht nach draußen muss, sollte in den eigenen vier Wänden bleiben.

Immer wieder müssen die Einsatzkräfte umgestürzte Bäume von den Straßen wegräumen. In Alberndorf (Bez. Urfahr-Umgebung) übersah ein Lenker (31) einen Baum, demolierte sein Auto. Und in Micheldorf (Bez. Kirchdorf/Krems) wurde ein Mofalenker (70) durch einen umgestürzten Baum verletzt.

"Es sind vor allem ältere Bäume, die schon bei stärkerem Wind knicken oder umstürzen", so ein Verantwortlicher vom Landesfeuerwehrkommando.

Alleine Sonntagvormittag waren 6.000 Feuerwehrmänner bei 450 Einsätzen vor Ort. In Enns (Bez. Linz-Land) erreichten die Sturmböen sogar 140 km/h.

Dramatische Szenen im Bezirk Grieskirchen



Besonders dramatische Szenen haben sich schon am Samstag gegen 11.30 Uhr auf der B137 am Schallerbacher Berg (Bez. Grieskirchen) abgespielt: Ein Baum stürzte auf zwei vorbeifahrende Autos.

Ein Lenker (33) aus Wels ist dabei verletzt worden. Der zweite Lenker, ein 27-Jähriger Innviertler, kam mit dem Schrecken davon.

In Wels stürzten zudem auch einige Plakatwände auf die Fahrbahn.

Auf der Pyhrnautobahn (A9) wurde am Sonntag sogar die Tunnelkette Klaus nach einem Stromausfall gesperrt. Aufgrund herumfliegender Teile einer angrenzenden Baustelle kann die Dauer der Sperre noch nicht abgeschätzt werden.

Auch die Bahnstrecke nach Passau zwischen Riedau (Bez. Ried/I.) und Neumarkt Kallham musste in der Früh unterbrochen werden. Grund: ein Ast, der in die Oberleitung gefallen war. Mittlerweile fahren die Züge wieder.

In Doppl/Hart bei Leonding (Bez. Linz-Land) deckte der Sturm sogar das Dach der HTL ab. Der Schaden an der Schule ist beträchtlich.

Im Zentrum von Linz ist der Barbara-Friedhof gesperrt. Ansonsten blieb der Zentralraum von Linz von größeren Schäden weitestgehend verschont. Insgesamt kam es zu 62 Einsätzen in der Landeshauptstadt.



(mip)