Österreich

Mit AMS-Geldern Spielsucht finanziert

Heute Redaktion
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Der Beschuldigte (hier mit Verteidiger Nikolaus Rast, re.) soll rund 92.000 Euro abgezweigt haben. Am Dienstag musste er sich dafür vor dem Wiener Landesgericht verantworten.
Der Beschuldigte (hier mit Verteidiger Nikolaus Rast, re.) soll rund 92.000 Euro abgezweigt haben. Am Dienstag musste er sich dafür vor dem Wiener Landesgericht verantworten.
Bild: Denise Auer

Ein ehemaliger AMS-Mitarbeiter soll rund 92.000 Euro an AMS-Geldern abgezweigt haben, um damit seine Spielsucht zu finanzieren. Am Dienstag stand er vor Gericht.

Weil er zwischen Februar 2014 und April 2017 AMS-Gelder zur Finanzierung seiner Spielsucht abgezweigt haben soll, musste sich am Dienstag ein ehemaliger AMS-Mitarbeiter (36) wegen Amtsmissbrauch vor dem Wiener Landesgericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Amtsmissbrauch und betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauch vor. So soll der Mann in 19 Fällen Personen ohne Anrecht AMS-Gelder bewilligt haben, die er dann auf sein eigenes Konto überwies. Auch soll er die Kontodaten von rechtmäßigen Beziehern durch seine eigenen ersetzt haben. Der Gesamtschaden wird auf rund 92.000 Euro geschätzt.

Der Beschuldigte zeigte sich einsichtig. Er gab an, 2013 in die Spielsucht "hineingerutscht" zu sein. Als Mitarbeiter habe er um die Schwachstellen beim AMS gewusst und Wege gefunden, diese auszunutzen.

Als seine Taten aufflogen, wurde der Mann umgehend entlassen. Danach habe er sich selbstständig gemacht. Heute befinde er sich in Therapie gegen seine Spielsucht und habe bereits etwa die Hälfte des Schadens zurückgezahlt.

Urteil erging heute keines, weil noch nicht alle notwendigen Unterlagen bei der Staatsanwaltschaft eingegangen seien. Die Verhandlung wurde vertagt, bis die endgültige Schadenssumme feststeht.

(lok)

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