Österreich

Mit Auto in Spital gerast: Lenker (69) muss in Haft

Heute Redaktion
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Bild: privat, Thomas Lenger

Mit seinem Volvo war ein 69-Jähriger im Jänner in die Bäckerei des Spitals Mistelbach gekracht, 14 Personen wurden verletzt. Jetzt stand der Lenker vor Gericht.

Nur einen Tag nach dem spektakulären Autounfall im Krankenhaus Horn ("Heute" berichtete) war es Mitte Jänner zu einem noch dramatischeren Pkw-Unfall gekommen.

Ein 69-Jähriger war mit dem rechten Bein vom Gaspedal unter die Bremse gerutscht und krachte beim Versuch, sein Bein zu befreien mit seinem Volvo mit Automatikgetriebe in die Bäckerei bzw. das Café des Landeskrankenhauses Mistelbach. 14 Personen wurden dabei verletzt, fünf Personen sogar schwer. Die Opfer landeten auf der Intensivstation ("Heute" berichtete).

Opfer musste Bein abgenommen werden

Einer Frau musste nach einem Gefäßabriss und Organversagen der Unterschenkel amputiert werden, die weiteren Schwerverletzten erlitten neben Rippenbrüchen, Prellungen und Platzwunden auch Hämatome an Organen.

Brisant: Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Korneuburg hätte sich der 69-jährige, an Parkinson erkrankte und nur mit Rollator mobile Lenker, der auch Pflegegeld der Stufe 4 bezieht, an diesem Tag gar nicht hinters Steuer setzen dürfen. Zum Unfallzeitpunkt hatte der Mann neben Blutdrucksenkern und Medikamenten zur Linderung der Parkinson-Symptome auch zahlreiche Schmerzmittel (Fentanyl, Seractil) und Neocitran gegen eine Erkältung intus.

Lenker muss in Haft

Am Dienstag musste der Lenker am Landesgericht Korneuburg auf die Anklagebank. Der 69-Jährige wurde zu einem Jahr teilbedingter Haft verurteilt - vier Monate davon unbedingt (nicht rechtskräftig). Denn laut Richter Manfred Hohenecker hätte der Mann niemals in diesem Zustand ein Auto lenken dürfen. Offen bleibt noch die Frage, ob der Mann ob seines Gesundheitszustandes die Gefängnisstrafe überhaupt antreten kann - die Hafttauglichkeit wird demnächst geprüft. (Lie)

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