Österreich

Mit Betäubungsgewehr wurde Luchs narkotisiert

Heute Redaktion
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Seit Ende Juli lief die Suche nach zwei ausgebüxten Luchsen in Waidhofen an der Ybbs: Einer der beiden konnte durch einen Schuss mittels Betäubungsgewehr eingefangen werden.

Eine Luchsmama und ihr Junges waren am 28. Juli aus ihrem Gehege im Naturpark Buchenberg in Waidhofen an der Ybbs entkommen. Seither hielten sie sich nahe des Areals auf, wo sie immer wieder von Wanderern gesichtet wurden. Zuletzt wagte sich das gar nicht scheue Muttertier sogar bis in eine Wohnsiedlung vor.

Auf Empfehlung von Dr. Felix Knauer vom Institut fur Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien, schickte die Stadt bereits im September Expertenteams aus, um die Tiere einzufangen.

Vergangenen Samstag war die Suche schließlich erfolgreich ("Heute" berichtete). Gegen 17 Uhr wurde das Muttertier Cleo am Buchenberg eingefangen, tierärztlich betreut und in einem Tierpark untergebracht.

Rehriss und Schuss mit Betäubungsgewehr

Nach Sichtungen der Luchsmutter bei Holzarbeiten im Bereich des landwirtschaftlichen Anwesens Obergrasberg, wurde der städtische Jagdverwalter informiert, der in diesem Bereich schließlich einen Rehriss fand.

Das Expertenteam der Stadt, bestehend aus Tierärzten, Stadtförster, dem städtischen Jagdverwalter und Ausgehjägern, startete daraufhin eine Suchaktion. Als die Luchsmutter zu ihrem Rehriss zuruckkehrte, konnte diese von einem Tierarzt mit einem Betäubungsgewehr narkotisiert werden. Während der Narkose wurde die Luchsmutter von den Tierärzten uberwacht, mit einer Infusion versorgt und in einer Transportbox untergebracht.

Nachdem das Tier aufgewacht war und sichergestellt wurde, dass es wohlauf ist, wurde es unter ständiger tierärztlicher Betreuung einem Tierpark ubergeben, wo es nun artgerecht untergebracht ist. Die Aktion wurde in laufender telefonischer Abstimmung mit dem Institut fur Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgefuhrt.

Suche nach Jungtier läuft weiter

Das Jungtier wurde zuletzt vor uber einem Monat auf einer Wildkamera gesichtet. Trotzdem geht die Suche mit Wildkameras und Lebendfangfallen unvermindert weiter. Die Bevölkerung wird weiterhin ersucht Sichtungen an Stadtförster Georg Brenn zu melden.

Da laut Experten vom Jungtier "Simba" keine Gefahr ausgeht, werden die Warnhinweise am Buchenberg entfernt.

Cleo nun im Tierpark Stadt Haag

Muttertier "Cleo" darf vorerst nicht zurück in ihr Gehege im Naturpark Buchenberg (hier leben noch der Luchspapa und ein weiteres Jungtier). Warum? "Wir sind übereingekommen, dass die Anlage zuerst einmal komplett überprüft wird, niemand garantiert, dass die Luchsmutter vielleicht nicht doch wieder auskommt. Sie hat jetzt einmal einen sehr guten Platz", so Bürgermeister Werner Krammer zu "Heute". Er versicherte, dass auch nach dem Jungtier weiter gesucht werde.

"Cleo" wurde nun im renommierten Tierpark Stadt Haag untergebracht.

(wes)