Politik

"Mit Blödsinn aufräumen" – Kogler mit 96,4% bestätigt

Die Grünen stehen geschlossen hinter ihrem Parteichef. So wurde Werner Kogler mit 96,4 Prozent der Stimmen als Bundessprecher bestätigt. 

Tobias Kurakin
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Werner Kogler wurde beim Grünen-Bundeskongress bestätigt.
Werner Kogler wurde beim Grünen-Bundeskongress bestätigt.
EXPA / APA / picturedesk.com

Die Grünen haben in den ersten zwei Jahren ihrer ersten Regierungsbeteiligung so einiges mitmachen müssen. Corona-Krise, Kanzler-Wechsel und zuletzt die Teuerungswelle haben immer wieder für Spannungen zwischen den Regierungsparteien gesorgt. Am Bundeskongress bestätigte die Öko-Partei dennoch ihre Führung im Kurs. 

Nah dran am Rekordergebnis

Mit 96,41 Prozent der Delegiertenstimmen wurde Bundesparteisprecher Werner Kogler in seiner Rolle für die kommenden drei Jahre bestätigt und verfehlte damit sein Rekordergebnis von 2018 nur um zwei Prozent. Die Grünen senden damit ein klares Signal nach außen und demonstrieren interne Einigkeit und Geschlossenheit.

Unter tosendem Applaus betrat der Vizekanzler die Bühne und sprach bei seiner Rede über den Krieg in der Ukraine. "Energiepolitik ist Sicherheitspolitik", sagte Kogler und startete einen Aufruf für eine Unabhängigkeit Österreichs von russischem Öl und Gas. "Wir müssen mit dem Blödsinn aufräumen, dass alles so bleiben kann, wie es ist“, sagte Kogler und forderte eine "Wirtschaftswende, Verkehrswende, Ernährungswende und Energiewende“.  

Zusätzlich dazu sprach sich Kogler für einen Paradigmenwechsel in der Sozialpolitik aus. Man brauche speziell für den Aspekt der Pflege ein Budget, meinte der Parteichef, der bereits ein Paket andeutete, das nun in Arbeit mit dem Koalitionspartner sei. Am Ende seiner Rede, in der er auch von möglichen grünen Landeshauptfrauen in der Zukunft sprach, bekam Kogler abermals gellenden Applaus seiner Parteikolleginnen und Kollegen. Unter der Führung des Steirers hatten die Grünen eines der beachtlichsten Politik-Comebacks in der Geschichte hingelegt. 

Denn als Kogler die Grünen im Jahr 2018 übernahm, deutete fast nichts daraufhin, dass der Politik-Profi jemals in seiner Karriere Vizekanzler und Minister werden würde. Die Ökopartei lag damals am Boden, war sie 2017 bei der Nationalratswahl mit 3,8 Prozent der Stimmen hochkant aus dem Parlament geflogen.

Als Spitzenkandidat bei den EU-Wahlen 2019 und den Nationalratswahlen im selben Jahr führte Kogler die Partei nahe der bisherigen Rekordergebnisse und im Jänner 2020 in die erste Regierungsbeteiligung. Mittlerweile ist die Öko-Partei auch wieder schuldenfrei. Laut Finanzreferent Wolfgang Raback habe man die fünf Millionen Euro Schulden von vor vier Jahren in ein Plus von 14.200 Euro verwandelt. 

Rauch: "Muss mich nichts mehr scheißen"

Neben Kogler wurde auch Gesundheitsminister Johannes Rauch in seiner Rolle bestätigt. In seiner Rede sagte der ehemalige Vorarlberger Landesrat noch: "Ich habe den Vorteil, ich bin 63, ich habe nichts mehr zu verlieren, muss mich auf gut Deutsch nichts mehr scheißen, und das ist eine gute Voraussetzung", ehe er einstimmig als grünes Regierungsmitglied bestätigt wurde. 

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