Luger war elf Jahre roter Stadtchef, bis er über eine veritable Polit-Affäre stolperte. Bereits vor einem knappen halben Jahr platzte die Bombe: Die Bestellung des mittlerweile gefeuert Brucknerhaus-Chefs Dietmar Kerschbaum wurde geschoben. Vor Kurzem der Skandal: Luger selbst war involviert.
Wie sich herausstellte, hatte der Politiker dem geschassten Vorstand vor seinem Hearing die Fragen der Kommission zugespielt. Nach Bekanntwerden gab es zunächst nur eine Entschuldigung, später den Rücktritt von allen SP-Funktionen. Nach Druck der Bundespartei trat Luger schließlich auch als Bürgermeister zurück.
Heute, Sonntag, endet eine Ära: "Ich bin froh darüber und sehr dankbar, dass ich über 32 Jahre in dieser Stadt mitarbeiten durfte, unser Linz weiterzuentwickeln", erklärt der 63-Jährige mit brüchiger Stimme in dem Clip. Er war 21 Jahre Mitglied der städtischen Regierung.
In der gut drei Minuten dauernden Aufnahme betont Luger noch einmal, dass seine Amtszeit nicht so aufhört, "wie ich mir das gewünscht hätte. Dafür bin ausnahmslos ich, durch einen Fehler den ich gemacht habe, verantwortlich". In der Folge bittet der Politiker erneut "bei all jenen, die ich enttäuscht habe, um Entschuldigung".
Nach einer Bilanz über die vergangenen Jahre und Lob an seine engsten Mitarbeiter wendet sich Luger an seine Frau und die Kinder: "Und dass mir meine Familie immer verziehen hat, dass ich zu wenig Zeit für sie hatte, möchte ich auch öffentlich einmal Danke dafür sagen."
„Ich möchte auch öffentlich einmal Danke dafür sagen, dass mir meine Familie immer verziehen hat, dass ich zu wenig Zeit für sie hatte.“Klaus LugerScheidender Linzer Bürgermeister
Abschließend blickt er nach vorne: "Ich werde andere Wege gehen in Zukunft, Wege, die ich geplant habe, außerhalb der Politik auch zu setzen. Und deshalb blick' auch ich persönlich optimistisch in die Zukunft."