Österreich
Mit diesen Tricks macht ihr ein Jahr keinen Müll
Mama und Lehrerin Annemarie Miesbauer zeigt uns, wie wir unser Leben radikal entmüllen können.
Eine TV-Dokumentation über den Müllberg des Planeten war ihr Weckruf: Die Wienerin Annemarie Miesbauer wollte nicht mehr Teil der globalen Mistmacher sein. "Ich war schockiert, was wir mit unserer Erde machen und dachte, das geht auch anders", sagt die zweifache Mama im "Heute"-Gespräch. Die Volksschul-Lehrerin verbannte Plastik und Verpackungen beinahe gänzlich aus ihrem Leben. "Unser Jahresmüll passt jetzt in ein Rexglas", ist die 31-Jährige stolz auf ihre umweltfreundliche Lebensumstellung.
Wie richtiges Entmüllen geht, erklärt sie in ihrem Blog "Ein Jahr im Glas" und in ihrem ersten Buch "Wenn die Verpackungshüllen fallen", das im Herbst erscheint, aber schon vorbestellbar ist. "Es dauert, bis man weiß, wo man was verpackungsfrei bekommt. In Großstädten gibt es mittlerweile genug Geschäfte", weiß Miesbauer.
Ein Jahr Müll im Glas — So geht’s
Die erste Umstellung in Richtung "Zero Waste" erfolgt beim Lebensmittelkauf: "Wir kaufen unser Essen ohne Verpackung oder mit Mehrwegverpackung", erklärt die Umweltschützerin. "Kosmetika werden statt in Plastikflaschen in anderer Form bezogen. Shampoo gibt es etwa auch als sogenannte Bars, also in Seifenform. Zahnbürsten haben wir aus Holz, statt aus Plastik. Putzmittel mache ich selbst, da ist auch weniger Chemie drinnen." Schwierig sind Dinge wie etwa Make-Up oder Büroartikel.
Was befindet sich also nach einem Jahr in Miesbauers Müllglas? "Das sind komische, überraschende Dinge. Etwa die Plastikhülle eines Jahreskalenders, Pickerl vom Obst und Gemüse, kaputt gegangene Gummiringerl oder Medikamenten-Verpackungen." Bereits vor der Pandemie ergab sich für die Autorin auch ein anderes Müll-Thema: "Klopapier. Man bekommt es erst seit kurzem ohne Verpackung."