Niederösterreich

Mann überführt Frau mit Abhör-Kuli, tötet sie mit Latte

Morgen muss ein Kosovo-Albaner in Wien vor Gericht. Der chronisch Eifersüchtige soll seine Frau mit einer Latte aus einem Kinderbett getötet haben.

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Der 32-Jährige und die tote Ehefrau
Der 32-Jährige und die tote Ehefrau
privat

2008 hatte Valdon D. (32) seine Frau im Kosovo geheiratet, gemeinsam zog das Paar ein Jahr später nach Wien. Sie schenkte ihm drei Kinder (10, 5, 3), ging meistens arbeiten, der Handwerker war indes arbeitslos.

Haus und BMW mit AMS-Geld

Der Kosovo-Albaner erhielt zuletzt 1.200 Euro vom AMS, hatte neben der Mietwohnung in Wien-Wieden noch ein Einfamilienhaus in Mannswörth (Bezirk Bruck) und einen 5er-BMW.

Immer wieder soll es wegen seiner übertriebenen Eifersucht zu Streitigkeiten gekommen sein. Diese wurden immer heftiger und auch brutaler. 2015 wurde gegen ihn wegen Nötigung und Körperverletzung zum Nachteil seiner gleichaltrigen Gattin ermittelt, das Verfahren wurde schließlich eingestellt. 

Im September 2019 war er schließlich überzeugt, dass sie ihn mit einem Arbeitskollegen betrüge. Er kaufte auf Amazon einen Audio-Kugelschreiber um 30 Euro, den er dann laut Anklage in ihrer Jacke versteckte. Mit Hilfe der Technik wollte er seine Frau endgültig als Ehebrecherin überführen. 

Frau fand Abhör-Stift

Doch die Ehefrau fand den Audio-Stift, rief sofort wütend ihren Mann an, es kam zum Streit. Er fuhr in die gemeinsame Wohunung in Wien-Wieden, die Auseinandersetzung wurde heftiger. Sie forderte ihn schließlich auf, die Wohnung zu verlassen. 

Und da soll er laut Anklage den Entschluss gefasst haben, seine Frau zu töten. Er ging ins Schlafzimmer, nahm die Matratze vom Kinderbett herunter und riss eine Holzlatte des Lattenrostes heraus. Die Gattin, die ihm gefolgt war, wollte noch schnell ins Wohnzimmer flüchten, der 32-Jährige schlug laut Anklage vier Mal auf den Hinterkopf der Frau ein. Das Opfer fiel zu Boden, der 32-Jährige soll sich auf seine Ehefrau gesetzt haben und drückte dann die Holzlatte mit Gewalt gegen ihren Hals und verließ die Wohnung.

Nach Bluttat auf Happy Meal

Dann soll der Kosovo-Albaner seine Kinder von Schule und Kindergarten abgeholt haben, ging mit den Kleinen noch zu McDonalds und anschließend zur Polizei Taubstummengasse. Dort gestand er den mutmaßlichen Mord an seiner Frau, relativierte dann aber laut Anklage seine Aussage: Er habe gelaubt, sie hätte noch gelebt und hätte Hilfe rufen können.

Am Freitag muss der 32-Jährige am Wiener Landl vor ein Schwurgericht. Die Anklage lautet auf Mord. Die Anwälte des Kosovo-Albaners, Wolfgang Blaschitz und Mirsad Musliu (Kanzlei Rast-Musliu) werden auf Totschlag oder absichtlich schwere Körperverletzung mit Todesfolge plädieren.

"Es war ein Unfall"

Wolfgang Blaschitz dazu: "Es war mehr oder weniger ein Unfall. Er hatte keine Tötungsabsicht. Er war in einem Ausnahmezustand, weil sie einen Freund hatte." Angeblich will der Kosovo-Albaner seine Ehefrau, kurz vor der Bluttat, am Hauptbahnhof mit einem anderen Mann - einem Arbeitskollegen - Händchen haltend gesehen haben. Dem 32-Jährigen droht eine lebenslange Haftstrafe, es gilt die Unschuldsvermutung.