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Mit Schlachtruf über 400 Millionen Dollar verdient

Michael Buffer ist die Stimme des Boxsports. Mit seinem weltbekannten "Let's get ready to rumble" hat er ein Vermögen verdient.

Heute Redaktion
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Natürlich ist auch er dabei, wenn sich Samstagabend im Londoner Wembley-Stadion Anthony Joshua und Wladimir Klitschko um drei WM-Gürtel streiten: Michael Buffer.

Der 72-jährige Amerikaner gehört quasi zum Inventar der Boxwelt. Wenn irgendwo auf dem Planeten ein bedeutender Kampf ansteht, kann man davon ausgehen, dass der Ansager mit der sonoren Stimme und dem schwarzen Smoking den Fight mit seinem langgezogenen "Let's get ready to rumble" verbal lanciert.

Sein Schlachtruf hat ihn zur Berühmtheit gemacht. Und zum Multimillionär. Buffer, der sich einst als gemäß eigener Aussage "fürchterlicher" Autoverkäufer und Dressman über Wasser hielt, hat in seiner 34-jährigen Karriere über 400 Millionen Dollar erwirtschaftet.

Die erste Chance vergeigt

Über 500 Topkämpfe hat er bereits angesagt, die emotionale Einstimmung des Boxpublikums mit seinem markenrechtlich geschützten Spruch ist jedoch nicht seine einzige Einnahmequelle. Der tüchtige Geschäftsmann wird auch für wichtige Events im Baselball, American Football, Eishockey oder Wrestling gebucht, dazu kommen verschiedene Gastrollen in Filmen und anderen TV-Produktionen (u.a. bei den "Simpsons"), Auftritte in Werbung, Videospielen etc.

Seinen heutigen Sonderstatus verdankt Buffer nicht zuletzt einem seiner Söhne. Es war im Jahr 1982, als die beiden im Fernsehen einen Kampf schauten, dessen Ringsprecher nicht gerade vor Energie sprühte. Der Sprössling fand, sein Vater könne das bestimmt besser. Also wurde der damalige Dressman in Atlantic City bei den großen Hotels, die Boxevents organisierten, vorstellig und bekam tatsächlich eine Chance – die er vergeigte. "Ich war 38 und der wahre Horror", erinnert er sich. Dennoch konnte er sich im Jahr darauf im neuen Beruf etablieren.

Kehlkopfkrebs besiegt

1984 erfand Buffer sein heutiges Markenzeichen, das er fortan perfektionierte und das längst nicht mehr aus dem Ring wegzudenken ist. Einzig eine Kehlkopfkrebs-Diagnose vor neun Jahren gefährdete seine Karriere. Weil die Krankheit jedoch früh entdeckt wurde, trug Buffer keine Schäden davon. Und so wird er auch Samstagabend wieder die Massen elektrisieren, wenn es im mit 90.000 Zuschauern prall gefüllten Wembley heißt: "Let's get ready to rumble!" (kai)