Österreich

Mit Schritt-Tempo ins Abseits

Heute Redaktion
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Der Umstieg auf klimafreundliche Öffis wird Oberösterreichern wahrlich nicht leicht gemacht. Nicht nur, dass ab 2011 auf den Regionalstrecken 490.000 Bahn- und Buskilometer dem Sparbudget zu Opfer fallen - 77 Langsamfahrstrecken sorgen ohnedies für inakzeptable Fahrzeiten, so Landesrat Anschober.

In einem Schreiben an Rudi Anschober gesteht das Büro von Verkehrsministerin Doris Bures die unglaublichen Versäumnisse: Man habe im ÖBB-Streckennetz von 2000 bis 2006 auf Kosten des Bestandes gespart. Daher sei durch nicht rechtzeitige Investitionen die Anzahl der Langsamfahrstellen angestiegen. Diese würden nun mit erheblichen Mitteln beseitigt. Von den mittlerweile 77 Bummel-Strecken in Oberösterreich sollen jene 39 im Kernnetz vorrangig in den nächsten Jahren abgearbeitet werden.

Anschober: Ein Skandal: Zehn Jahre wurde nichts in die Erhaltung investiert! Das wäre etwa im Straßenbau-Ressort von Franz Hiesl undenkbar.

Alleine auf der Mühlkreisbahn seien Züge auf zwölf Abschnitten teilweise nur mit Tempo 20 unterwegs, poltert Anschober: Das ist ein verkehrspolitischer Wahnsinn. Folge: Die auf die Straße vertriebenen Pendler verschärfen das Stau-Chaos vor den Toren von Linz.

Pikant: Der damalige Landes-Vize und glücklose Verkehrsreferent Erich Haider hatte bereits 2008 über die Sanierung der Bummel-Strecken gejubelt, bloß passiert ist nichts.