Österreich

Mit Seehasen ziehen in Wien echte Giftmischer ein

Heute Redaktion
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Auch wenn der Name an flauschige Gesellen denken lässt, die Seehasen haben es faustdick hinter den Ohren. Das Gift der Nacktschnecken kann etwa für Hunde gefährlich werden.

Mit dem Namen Seehase tragen die Nacktschnecken eine völlig harmlos klingende Bezeichnung, doch in Realität sind die Meeresbewohner wahre Giftmischer.

Purpur-Giftwolke gegen Feinde



Ihr weicher Körper wird nicht von einem harten Schneckenhaus geschützt, sondern durch einen eigens gemischten Giftcocktail, der bei der Nahrungsaufnahme von Algen abgezweigt wird. Rotalgen liefern den Farbstoff, Panzer- und Blaualgen die tödlichen Inhaltsstoffe. Um Fressfeinde abzuschrecken, stoßen Seehasen bei Berührung eine purpurrote giftige Tintenwolke aus. In Australien werden auch an Stränden spazierende Hunde immer wieder zu ihren Opfern.

Den Namen Seehase verdanken die Tiere den röhrenförmig verlängerten Nasenfühlern, die an Hasenohren erinnern. Mit diesem tastet die bis knapp 20 cm groß werdende, gehäuselose Schneckenart, die in Korallensandböden im tropischen Indopazifiks leben, ihre Umgebung ab. Hier finden sie auch die Korallen, deren Algenbewuchs sie gemächlich abweiden.

Ab sofort im Haus des Meeres zu sehen

Neuerdings leben mehrere dieser Giftmischer in der Korallenriffabteilung im dritten Stock des Haus des Meeres. Damit sie sich in Wien, weit fernab ihrer tropischen Heimat wohlfühlen, wird die Wassertemperatur an ihre Bedürfnisse angepasst. Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Besucher des Aqua Zoos, denn alle Besucherbereiche sind klimatisiert. (lok)