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Geisterzug rast mit Tempo 100 durch halb Bayern

Durch einen Fehler der Lokführer konnte der Zug durch die Bremsen nicht mehr gestoppt werden. Nur durch viel Glück kam es nicht zu einem Unfall.

Heute Redaktion
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Ein fast 2 Tonnen schwerer Güterzug eines privaten Bahnunternehmens setzte sich am vergangenen Donnerstagnachmittag plötzlich im tschechischen Eger von selbst in Bewegung und rollte über die Grenze nach Bayern. Dabei erreichte er auf der permanent abschüssigen Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern und raste ungebremst durch mehrere Bahnhöfe.

Nur durch die Geistesgegenwart der deutschen Fahrdienstleiter konnte ein Unglück verhindert werden. Sie schalteten alle Signale auf Grün, so dass sich keine anderen Züge auf dem Gleis befanden. Etwaiger Gegenverkehr wurde umgeleitet.

Erst nach rund 100 Kilometern kam der Geisterzug endlich im auslaufenden Naabtal zwischen Nabburg und Schwarzenfeld zum Stillstand, wie der Bayrische Rundfunk berichtet. Ein Sprecher der Bahn bestätigte am 27. August den Vorfall. Mittlerweile ermittelt die deutsche Bundespolizei.

Lokführer entlassen

Schuld an dem glücklicherweise glimpflich ausgegangenen Debakel soll ein Fehler der beiden Lokführer des Zuges gewesen sein. Beim Anhängen einer zweiten Diesellok seien die Bremsschläuche nicht richtig verbunden worden. Offenbar wurde auch der eigentlich verpflichtende Bremstest danach nicht durchgeführt, wodurch der Fehler unbemerkt blieb. Beide Lokführer seien inzwischen fristlos entlassen worden, wie der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft K-Train Gunther Pitterka gegenüber dem BR erklärte.

(rcp)