Österreich

Mitarbeiter packt nach Todesfall im Prater aus

Heute Redaktion
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Vor acht Jahren spielten sich dramatischen Szenen im Wiener Prater ab: Ein Mann starb in einem der Karussells. Jetzt ändert ein ehemaliger Mitarbeiter die Version des Unfallhergangs.

Ein Bericht der Investigativ-Plattform "addendum" offenbart schockierende Details eines längst in Vergessenheit geratenen tödlichen Vorfalles im Prater.

Es war der Karsamstag im Jahre 2010, als ein Mann gegen 23.00 Uhr vor dem Kassahäuschen des "Extasy"-Karussells aufschlug. Der 34-Jährige wurde dabei schwer verletzt, wenige Minuten später verstarb er noch an Ort und Stelle.

Medien berichteten damals von einem Unfall: Das Opfer sei alkoholisiert gewesen und soll in den Betrieb von außen hinein gelaufen sein. Dabei hätte ihn eine der Gondeln tödlich verletzt.

Der damalige Kassawart, der bei den Geschehnissen das Karussell bediente, fühlte sich von seiner Chefin unter Druck gesetzt und erzählte die Geschichte so auch der Exekutive und den Medienvertretern.

Vertiefende Ermittlungen wurden nicht angestellt, auch der Amtsarzt glaubte an einen tragischen Unfall. Die Betreiber konnten ihren Betrieb bereits am Tag darauf ungehindert fortsetzen.

"Sicherheitsmängel vertuscht"

Nun spricht Robert Pichler mit "addendum" über die dramatischen Szenen, die sich am besagten späten Abend abgespielt haben sollen. Er selbst steuerte 18 Jahre lang das "Extasy", 2015 ging er mit der Betreiberin getrennte Wege.

Laut Pichler verlief der tödliche Zwischenfall ganz anders als 2010 geschildert. Sicherheitsmängel sollen an dem Tod des damals 34-jährigen Mannes Schuld sein, erzählt er heute.

Demnach lief das Opfer nicht in den Betrieb hinein, wie damals bei der Polizei angegeben, sondern fiel wegen defekter Sicherheitsbügel aus der Gondel heraus.

Außerdem hätte man technische Mängel jahrelang vertuscht. Der ehemalige "Extasy"-Mitarbeiter bereut die damaligen Falschaussagen und beteuert, dass ihm der Todesfall noch immer keine Ruhe lassen würde. Rechtliche Folgen hat die öffentliche Richtigstellung für ihn selbst nicht, denn der Fall ist inzwischen verjährt.

Die damalige Betreiberin überließ nach dem Vorfall den Betrieb ihrer Tochter. Diese will von einem technischen Defekt nichts wissen und weist gegenüber "addendum" Pichlers Vorwürfe vehement zurück.

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    (mz)