Wien

Mitglied der Molotow-Bande hatte Al-Kaida-Pulli daheim

Bereits nach knapp drei Wochen legte die Polizei der Molotow-Bande das Handwerk. Bei einer Razzia fand man bei einem 16-Jährigen einen Al-Kaida-Pulli.

Christian Tomsits
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    Die minderjährigen "Nachwuchs-Gangster" erpressten einen Handyshop-Betreiber. 
    Die minderjährigen "Nachwuchs-Gangster" erpressten einen Handyshop-Betreiber.
    LPD Wien

    Großer Ermittlungserfolg für die Polizei im Fall der Meidlinger Molotow-Bande: Wie berichtet, hatte eine Gruppe Jugendliche einen Shop mit Molotow-Cocktails, Messern und Böllern angegriffen, um Schutzgeld zu erpressen. "Die kriminelle Energie, die Schwere der Straftaten und das jugendliche Alter der Verdächtigen sind bemerkenswert", teilte LKA-Chef-Ermittler Gerhard Winkler am Dienstag Medienvertretern in der Landespolizeidirektion Wien mit. Man habe das so in den letzen Jahren noch nie erlebt.

    Arbeitslose Täter und Schüler teilweise amtsbekannt

    Mit Brandanschlägen und maskierten Überfällen sollen die jungen Männer versucht haben, einen Handyshop-Besitzer aus Wien-Meidling massiv einzuschüchtern. Die teilweise amtsbekannten Täter im jugendlichen Alter (15, 16 und 18) sind noch Schüler oder Schulabbrecher ohne Job. Gegen sie wird nun wegen organisierter Brandstiftung, schwerer Sachbeschädigung, bewaffnetem Raub, versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung, Erpressung und Nötigung ermittelt.

    Tschetschene (18) spielte sich als Park-Pate auf

    Rekrutiert soll die Jugendlichen ein 18-Jähriger Tschetschene haben, der als Kopf der Bande gilt. Im nahegelegenen Park soll er wie ein Pate Freiwillige für Straftaten angeworben haben. Am 8. September verübten maskierte Mittäter den ersten Brandanschlag auf einen Handy-Shop in der Steinbauergasse – mit einem Molotow-Cocktail.

    Aufmerksame Anwohner konnten nach weiteren Brand-Anschlägen am 12. und 14. September einen 15-jährigen Mittäter wiederkennen und fotografieren, als er am 17. September eine blaue Box mit handgeschriebenem Drohbrief und einer Kalaschnikow-Kugel vor den Laden legte.

    Ermittler der Gruppe Bandenkriminalität gelang so der Durchbruch: Sie konnten über den jungen Syrer und seine Handydaten schnell die vier Kern-Mitglieder der Molotow-Werfer und zwei minderjährige Mittäter ausfindig machen. Dann erfolgte in einer koordinierten Aktion am 27. September der Zugriff durch die Cobra – die Verdächtigen wurden teilweise in ihren Kinderzimmern verhaftet.

    Zwei Täter nach 10 Tagen schon frei

    Zwar wurden zwei der Mittäter, die noch in die Mittelschule gehen, mittlerweile von der Justiz wieder laufen gelassen – nach nur 10 Tagen in Haft (wir berichteten hier). Doch bei den Hausdurchsuchungen am 1. Oktober wurden neben einer Jacke, Sturmmasken und Handschuhen, die beim Überfall auf den Handy-Shop verwendet wurden auch verbotene Gegenstände gefunden werden.

    Ein 16-jähriger Mittäter hortete Pullover und Kappe mit Al-Kaida-Logo zu Hause – nun ermittelt auch der Verfassungsschutz gegen den jungen Tschetschenen.

    Er sitzt wie weitere drei Verdächtige in U-Haft und wartet auf einen baldigen Prozess am Wiener Straflandesgericht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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