Wien

Mittagessen in Wiens Schulen soll bald billiger werden

15 Millionen Euro nimmt die Stadt für ein Maßnahmenpaket im Bildungsbereich in die Hand. Damit sollen armutsgefährdete Familien entlastet werden.

Heute Redaktion
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) und SPÖ-Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch stellten das Maßnahmenpaket vor.
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) und SPÖ-Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch stellten das Maßnahmenpaket vor.
PID/Markus Wache

In Zeiten der massiven Teuerungen und der Rekordinflation werden alltägliche Dinge wie ein gesundes Mittagessen für viele Wiener Familien zur finanziellen Herausforderung. Auch die Ganztagesbetreuung für die Kinder können sich viele Eltern nicht mehr leisten. Um armutsgefährdete Familien zu unterstützen, schnürt die Stadt nun ein Maßnahmenpaket.

Neuerungen gelten ab Herbst 2023

Eine von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) eingesetzte Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der MA 10 (Kindergärten), der MA 56 (Schulen) sowie der MA 11 (Kinder-und Jugendhilfe) erstellte ein Konzept für die Ermäßigung des Mittagessens in Bildungseinrichtungen und neuen Beitragsgrenzen in der schulischen Nachmittagsbetreuung. Diese gelten ab dem neuen Schuljahr im Herbst.

Die Bemessungsgrundlage für jene Eltern die gar nichts für das Mittagessen bezahlen, orientiert sich am Mindeststandard der Mindestsicherung für ein Paar mit einem minderjährigen Kind (1.864,94 Euro im Jahr 2023 statt bisher 1.283,73) und wird jährlich angepasst. Ebenso zahlen Obsorgeberechtigte mit einem zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigem Mindestsicherungsbescheid nichts. Ausgehend von diesen Standards wird auch die Berechnung des Anspruchs auf ermäßigtes Mittagessen in Kindergärten seitens der MA 11 erfolgen.

Betroffene sparen bis zu 2.300 Euro jährlich

Konkret heißt das, dass begünstigte Familien mit einer Ersparnis von bis zu 2300 Euro pro Jahr rechnen können. Für begünstigte Eltern im Kindergarten bedeutet die Förderung des Essensbeitrags eine jährliche Ersparnis von etwa 800 Euro. In Horten können Betroffene mit einer jährlichen Unterstützung von etwa 1750 Euro rechnen. Ebenso wird die Unterstützung für armutsgefährdete Familien im Bereich von mehrtägigen Schulveranstaltungen, also Winter-und Sommersportwochen sowie Projektwochen, ausgeweitet.

Der Anspruch auf eine Unterstützung ist schon ab einer dreitägigen Schulveranstaltung (statt bisher fünftägig) möglich. Anspruchsberechtigt sind nun neben Mindestsicherungsbeziehern, Mindestpensionisten und Grundversorgungsbeziehern auch Kinder in Wohngemeinschaften der MA 11, alleinerziehende Notstandshilfebezieher sowie Alleinerziehende mit einem Nettoeinkommen von monatlich durchschnittlich 1.864,94 (inklusive 13. und 14. Gehalt und allfälliger Alimente). Zusätzlich wird eine Anhebung der Sätze um 10 Prozent umgesetzt.

Unterstützung bei Unterrichtsmaterialien

Auch bei der Beschaffung von erforderlichen Unterrichtsmaterialien greift die Stadt Betroffenen indirekt unter die Arme. Öffentliche Volksschulen, Mittelschulen, Sonderschulen und Polytechnische Schulen stellen ihren Schülern am Beginn des Schuljahres Hefte, Bleistifte, Zeichenpapier oder Ähnliches gratis zur Verfügung. Die Lehrkräfte können je nach Schul-Schwerpunkt und eigenen Anliegen zusätzliche Unterrichtsmaterialien auswählen. Die Höhe des Zuschusses hängt von der Schulform und der Anzahl der schulpflichtigen Kinder an der Schule ab.

"Kinderarmut darf in Wien keinen Platz haben!"

"In Wien wird kein Kind zurückgelassen", stellt Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) klar. "Wir wollen, dass sich unsere Kinder in den Bildungseinrichtungen bestmöglich entfalten können. Daher ist es wichtig, dass jedes Kind ein warmes, gesundes Mittagessen bekommt. Für jene, die sich das nicht leisten können, sorgen wir mit dem neuen Maßnahmenpaket dafür, dass dies in Zukunft der Fall ist."

"Armut wirkt sich nicht nur auf die physische und psychische Verfassung aus, sondern auch auf die Bildung", ergänzt SPÖ-Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch. "Die Schule ist ein wichtiger sozialer Ort, der mehr als nur das Weitergeben von Bildungsinhalten umfasst. Ein gemeinsames, warmes Essen ist dabei extrem wichtig für unsere Schulkinder - sowohl aus gesundheitlichen als auch aus sozialen Gründen. Kinderarmut darf in Wien keinen Platz haben!"

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