Österreich

Mittelalterliche Hafenanlage ausgegraben

Heute Redaktion
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Wer tief gräbt, findet die besten Schätze: Trotz archäologischer Voruntersuchungen stießen Bauarbeiter bei den Aushubarbeiten für die Landesgalerie Niederösterreich in Krems auf eine mittelalterliche Uferbefestigung. Aufgrund des Fundes muss mit einer Bauunterbrechung von sieben Wochen gerechnet werden.

 
Bei den laufenden Baggerarbeiten rund um die Landesgalerie Niederösterreich stießen die Bauarbeiter - trotz archäologischer Voruntersuchungen des Bundesdenkmalamtes vor Baubeginn - auf Bodenfunde, die spannende Erkenntnisse bringen. Das Land Niederösterreich als Bauherr hat in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt umgehend ein archäologisches Team mit den Ausgrabungsarbeiten und der Dokumentation beauftragt.

Fünf Meter unter der Erde

Handelte es sich zunächst um einzelne Keramiken und Holzteile wurden in weiterer Folge in einer Tiefe von über fünf Metern bauliche Strukturen einer Uferbefestigung freigelegt, die auf eine mittelalterliche Hafenanlage schließen lassen. Diese Funde werden von der archäologischen Grabungsfirma "ARDIG" vor Ort wissenschaftlich dokumentiert und anschließend geborgen, um diese genauer zu datieren und für die Nachwelt zu sichern.

Neue Erkenntnisse zur Flussschifffahrt

Nach der Bergung werden die Funde wissenschaftlich bearbeitet und fachgerecht konserviert. Derzeit muss mit einer Bauunterbrechung von sieben Wochen gerechnet werden. Nach der Bergung der archäologischen Funde wird der neue Bauzeitplan bekanntgegeben. "Bei dem neu entdeckten Hafenbereich von Stein handelt es sich um einen der wichtigsten archäologischen Funde der letzten Jahre in Österreich. Er ermöglicht völlig neue Erkenntnisse zur Flussschiffahrt auf der Donau im Mittelalter und besitzt eine weit über die Grenzen Österreichs hinausgehende wissenschaftliche Bedeutung", sind sich die Forscher vom Bundesdenkmalamt sicher.

Der viergeschossige Museumsbau der Landesgalerie Niederösterreich wird zukünftig 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfassen und im Untergeschoß mit der Kunsthalle Krems verbunden sein. In der neuen Landesgalerie Niederösterreich wird die umfassende Kunstsammlung des Landes vernetzt mit wesentlichen Privatsammlungen präsentiert werden.