Fussball

Mittelfeld, Legionäre? Die Kader-Baustellen der Austria 

Am Montag startet die Wiener Austria die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison. Im Kader der "Veilchen" ergeben sich jedoch noch Fragezeichen. 

Markus Weber
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Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner.
Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner.
Gepa

Stürmer Haris Tabakovic, Mittelfeld-Mann James Holland, Keeper Christian Früchtl und zuletzt Linksverteidiger Matan Baltaxa – die Austria hat bereits vier Neuzugänge für die kommende Saison unter Dach und Fach gebracht. Doch einige Lücken im Kader sind noch augenscheinlich. Vor allem, wenn man aufs Mittelfeld blickt. Darüber hinaus wird auch der Österreicher-Topf ein Thema. 

Neuer Tormann und Linksverteidiger

Eine der größten violetten Baustellen haben die "Veilchen" mit Früchtl bereits beseitigt. Der 22-jährige Tormann ersetzt ÖFB-Teamkeeper Patrick Pentz, der seinen Vertrag nicht verlängerte. Mit dem 1,93-Meter-Mann hat Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner ein Torwart-Talent an Land gezogen, mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. "Wir können nicht länger warten, weil uns die Möglichkeiten am Transfermarkt sonst entgleiten. Spieler warten auch nicht ewig auf uns", sagte der violette Sportdirektor zuletzt im vereinseigenen Podcast auf eine mögliche Pentz-Verlängerung angesprochen. 

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    Mit Baltaxa wurde der heißersehnte Nachfolger von Markus Suttner auf der Position des Linksverteidigers gefunden. Ziad El Sheiwi, der in der abgelaufenen Saison bis zu seinem Kreuzbandriss aufzeigte, ist vorerst noch kein Thema. Der 26-jährige Israeli kam ablösefrei von Maccabi Tel Aviv. Mit Filip Antovski steht noch ein talentierter Linksverteidiger bei den "Veilchen" unter Vertrag. Der Mazedonier konnte sich in der abgelaufenen Saison jedoch nicht durchsetzen. Gut möglich, dass Antovski im intensiven Herbst aber gebraucht wird. 

    Dünn besetztes Mittelfeld

    Die nach wie vor größte Kader-Baustelle ist das zentrale Mittelfeld. Hier musste die Austria schmerzhafte Abgänge hinnehmen. Alexander Grünwald beendete seine Karriere, Vesel Demaku verließ die "Veilchen" ablösefrei Richtung Sturm Graz. Und die Zukunft des deutschen Nachwuchs-Teamspielers Eric Martel ist mehr als ungewiss, die Leihe des zentralen Mittelfeldspielers, der noch bei RB Leipzig unter Vertrag steht, läuft aus. "Die Chancen auf seinen Verbleib sind gering", meinte Ortlechner. 

    Mit Talent Matthias Braunöder und Rückkehrer Holland stehen damit nur zwei gestandene Bundesliga-Spieler für die Mittelfeld-Zentrale bei der Austria unter Vertrag. Dazu kommt Talent Florian Wustinger - wohl zu wenig für den intensiven Herbst der "Veilchen", die als Sensations-Dritter der abgelaufenen Saison fix in der internationalen Gruppenphase vertreten sind, deshalb jedenfalls acht internationale Spiele haben. 

    Gerücht um Raguz

    Deutlich besser sieht die Situation im Sturm aus. Zu Marco Djuricin und den hoch gehandelten Talenten Muharem Huskovic und Romeo Vucic konnte mit Tabakovic von Aufsteiger Austria Lustenau der Torschützenkönig der abgelaufenen Saison der 2. Liga verpflichtet werden. Noah Ohio, ebenfalls ein Leipzig-Leihspieler, könnte auch am Verteilerkreis bleiben. "Wir sind im Austausch mit RB Leipzig. Wir haben aber nicht mehr die Hand darüber", erzählte der Austria-Sportdirektor. 

    Peter Linden brachte in seinem Blog derweil LASK-Angreifer Marko Raguz mit der Austria in Verbindung. Der mittlerweile 24-Jährige wurde im November 2020 durch einen Kreuzbandriss weit zurückgeworfen, brachte es in der abgelaufenen Saison lediglich auf zwölf Pflichtspieleinsätze für die Linzer Athletiker. Ein Neubeginn bei den "Veilchen" sei denkbar. Auf Vermittlung von Austria-Investor Jürgen Werner. Allerdings wurde der Knipser zuletzt mit einem Wechsel ins Ausland in Verbindung gebracht, der Austria-Angriff ist ohnehin gut besetzt. 

    Österreicher-Topf als Problem?

    Auffällig ist jedoch: Alle vier bisher getätigten Neuverpflichtungen sind Legionäre. Trotzdem bekräftigte Ortlechner, weiterhin auf den Österreicher-Topf setzen zu wollen. Kein Wunder, plagen die "Veilchen" ja weiterhin finanzielle Probleme. "Bei uns soll weiterhin ganz viel Austria drinstecken. Der Österreicher-Topf ist ein ganz wichtiger Faktor", meinte der "Veilchen"-Sportdirektor. 

    Mit Früchtl, Abwehrchef Lukas Mühl, Lucas Galvao, Baltaxa, Rechtsverteidiger Marvin Martins, Holland und Tabakovic stehen bereits jetzt sieben Legionäre bei Violett unter Vertrag. Ohio wäre im Falle eines Verbleibs der Achte. Ein möglicher weiterer Mittelfeld-Zugang könnte die Zahl der Legionäre weiter steigern. In der Bundesliga dürfen aufgrund des Österreicher-Topfs maximal sechs Nicht-Österreicher eingesetzt werden. "Der Herbst wird allerdings viele Spiele mit sich bringen, ohne Rotation werden wir nicht auskommen", erklärte Ortlechner die Zahl der Legionäre. Es könnten also noch weitere folgen...