Österreich

Mobbing: 16-Jährige verließ nach erstem Tag Schule

Heute Redaktion
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Schon nach dem ersten Tag in der Handelsschule Stockerau hatte Lisa genug: Sie wurde wegen ihrer Herkunft beschimpft und gemobbt. So reagiert der Landesschulrat.

Freundlicher hat sich Lisa (Name geändert) den Schulstart in der HAS Stockerau (Korneuburg) vorgestellt. „Lisa und ein anderes Mädchen waren die einzigen Österreicher in der Klasse. Das andere Mädchen verließ nach zehn Minuten weinend die Klasse", erzählt Oma Waltraud K. (63) im „Heute"-Gespräch.

In der zweiten Stunde ging es um organisatorische Sachen, wie das Schwimmen an jedem Montag. „Nicht zu freizügig, hieß es von der Lehrerin, Schwimm-Leggings wären gut", so die Oma. Auch „Scheiß-Österreicherin" soll Lisa genannt worden sein. "Als Verabschiedung sozusagen, am Ende des ersten Schultages", so Waltraud K. Die Konsequenz: Lisa schloss nach nur einem Tag mit der HAS ab, macht jetzt eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau (und bittet um Hilfe bzw. eine Lehrstelle).

Fall wird Politikum

Die Großmutter, die ein enges Verhältnis zu ihrem Enkerl hat, regte der Fall auf, sie wandte sich an Landtagsabgeordnete Ina Aigner (FP): „Ich bin fassungslos und erschüttert, dass diese Causa dem Direktor, den ich damit konfrontiert habe, egal ist. Das Mädchen wurde schließlich aus der Schule gemobbt - weil es Inländer ist. Der Direktor verwies nur an den Landesschulrat. Bildungsdirektor Heuras muss jetzt einschreiten."

Bildungsdirektor: "Bedauerliche Situation"

Landesschulrat Johann Heuras (Anm.: ist seit 2018 sogar Bildungsdirektor) bestätigte den Abgang der zwei Mädchen nach nur kürzester Zeit und sagte gegenüber „Heute": „Das ist eine bedauerliche Situation an dieser Schule. Wir werden uns dies mit der Schule vor Ort genau ansehen und analysieren."

(Lie)