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Mobbing bei "Palmen-Promis" sorgt weiter für Ärger

Nach der Begutachtung der skandalösen "Promis unter Palmen"-Folge kommt die zuständige Prüfstelle zu einem erschreckenden Ergebnis: Die Sendung hätte so gar nicht auf Sendung gehen dürfen!

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    Die erste TV-Schlacht der "Promis unter Palmen" ist geschlagen. Eine zweite Staffel ist bereits in Planung.
    Die erste TV-Schlacht der "Promis unter Palmen" ist geschlagen. Eine zweite Staffel ist bereits in Planung.
    SAT.1

    Die vorletzte Folge der TV-Show "Promis unter Palmen" sorgte nach ihrer Ausstrahlung nicht nur für die Kandidaten für Schwierigkeiten, auch für Fernsehsender SAT.1 gab es gerichtliche Konsequenzen: Die zutiefst ausfallende und untergriffige Hasstirade der Teilnehmer Bastian Yotta (43) und Carina Spack (23) gegen Mitstreiterin Claudia Obert (55) führten dazu, dass die Unternehmerin freiwillig die Show verließ und der Fall in einer Mobbing-Klage endete. Sowohl der Berliner Verein "Liebe wen du willst" als auch der Schauspieler und Anti-Mobbing-Trainer Carsten Stahl hatten SAT.1 und die Produktionsfirma EndemolShine Germany angezeigt. Der Fall wird noch von der Staatsanwaltschaft untersucht.

    Hartes Urteil für Krawall-Show

    Der deutsche TV-Sender reagierte damit, dass er die betreffende Sendung inzwischen ohne Widerruf aus der Mediathek genommen und sich klar sowohl von der Attacke als auch vom Show-Teilnehmer Yotta distanziert hat. Da man aber nach wie vor im Kreuzfeuer der Kritik stand und es nach wie vor Negativ-Schlagzeilen hagelt, schaltete sich die Freiwillige Selbstkontrolle für Fernsehen (FSF) in den Fall ein. Die Prüfstelle fällt ein hartes Urteil: Die Sendung hätte eigentlich niemals wegen ihres drastischen Inhalts zur Prime-Time ausgestrahlt werden dürfen!

    Die Behörde ist sich einig, dass vor allem das jüngere Publikum bis 12 Jahre mit der Mobbing-Attacke überfordert gewesen sein dürfte. Dass der Angriff auf Claudia Obert "letzlich erfolgreich ist" und sie aus dem Haus geekelt wurde, sieht die Prüfstelle als "besonders problematisch", erklärt die FSF-Sprecherin gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Eine Freigabe ab 16 sei dagegen zulässig, weil die Zuschauer in diesem Alter erkennen könnten, "dass die Mobber bei ihrem Tun nicht gut aussehen". Nichtsdestotrotz darf die Sendung keinesfalls mehr in die Mediathek zurückkehren und dürfe nur noch nach 22 Uhr gezeigt werden.

    Abgesehen davon, dass man die Skandal-Folge aus dem online-Programm entfernt hat, zeigt der Sender SAT.1 allerdings wenig Einsicht. Nach wie vor argumentiert man, dass es sich bei der Show um "Unterhaltung" handelt und die Beteiligten "selbst für ihr Handeln verantwortlich sind". Außerdem soll aufgrund der Top-Quoten bereits an einer Fortsetzung des Palmen-Krawalls gearbeitet werden.

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