Mobbing: Lehrerin nennt Schüler "perfekte Nazis"

Schwere Vorwürfe einer Mutter (43) aus dem Mostviertel: Drei Burschen, die ihren Sohn und ein Mädchen gemobbt hatten, wurden von der Lehrerin als Nazis diffamiert.

Wertvolle pädagogische Lektion oder plumpes Runtermachen dreier Teenager? Eine Burschengang einer vierten Klasse Neue Mittelschule im Mostviertel soll die letzten Jahren einen dicklichen Schüler (14) gehänselt und zuletzt ein Mädchen, nachdem es mit einem Burschen aus dem Freundeskreis der Täter Schluss gemacht hatte, via WhatsApp genervt und gemobbt haben.

Die Klassenlehrerin nahm die Mobbing-Täter zur Seite und deren Smartphones an sich, las die Nachrichten, ging mit den drei Teenagern in die Klasse und meinte vor allen Schülern zum Trio: „Ihr wärt alle miteinander die perfekten Nazis."

Mutter entsetzt

Mehrere Eltern fanden den Sager der Pädagogin untragbar, ausgerechnet die Mutter des beleibten Buben und somit Opfers ergreift Partei für die „Täter": „Das geht einfach viel zu weit. Man darf Kinder nicht vor versammelter Klasse als Super-Nazis abstempeln."

Die Mutter suchte das Gespräch, Lehrerin und Direktor verwiesen indes auf den Lehrplan in diesem Jahr. „So eine klägliche Ausrede habe ich auch selten gehört. Der Nationalsozialismus werde ja im Laufe dieses Schuljahres durchgenommen. Fakt ist: Er wurde noch nicht durchgenommen."

Bildungsdirektor greift ein

Bildungsdirektor Johann Heuras dazu: „Der zuständige Bildungsmanager ist bereits in der betroffenen Schule. Auch die Schulpsychologin ist angewiesen, alle notwendigen Schritte zu setzten.

Was die 43-jährige Mutter noch ärgert: "Als mein Sohn jahrelang geärgert und erniedrigt wurde, passierte übrigens nichts. Im Gegenteil: in der Sportwoche wurde mein Sohn ausgerechnet mit den drei Burschen in ein Zimmer gesteckt, es hieß immer nur von der Lehrerin: Er solle das überhören. Aber die Mutter des jetzt betroffenen Mädchens ist eine Freundin der Lehrerin und da wurde - wenn auch völlig falsch - sofort reagiert." (Lie)