Österreich

Mobbing: Opfer (16) klagt Schule auf Schmerzensgeld

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

In einem möglicherweise richtungsweisenden Mobbingprozess klagt ein 16-Jähriger ein Vorarlberger Gymnasium und damit die Republik auf 21.000 Euro Schmerzensgeld. Der Vorwurf: Die Schule habe ihre Sorgfaltspflicht verletzt und den Buben nicht ausreichend geschützt.

Ein spannender Mobbing-Prozess startet am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch: Ein 16-Jähriger klagt zivilrechtlich die Ex-Schule - und damit die Republik - wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht auf 21.000 Euro Schmerzensgeld. Ein Vergleichsverfahren im Vorfeld war gescheitert, wie ORF Vorarlberg berichtet.

Über Monate systematisch gemobbt

Über zwei Jahre lang war der Unterstufenschüler systematisch gemobbt worden. Etwa mit Müll auf dem Sitzplatz, körperlicher Gewalt und vor allem Psychoterror. Konsequenz: Angstzustände, monatelanger Krankenstand.
Laut dem Psychiater des Buben, Hans-Peter Oswald, hätte der Fall verhindert werden können. Die Schule sei damit überfordert gewesen und habe sich nicht der Situation gestellt. Oswald wirft der Schule vor, zu wenig unternommen zu haben, um den Buben vor den Mobbingattacken seiner Mitschüler zu schützen.

Der Direktor des BG Gallus, Thomas Mittelberger, kontert: Die Schule habe sehr viel in dem Fall unternommen und bezeichnet den Vorwurf als „abstrus“. Auch die Landesschulinspektorin hatte die Schule bereits im Vorfeld verteidigt.

Am ersten Prozesstag werden Lehrer, Zeugen und auch der gemobbte Schüler erste Aussagen machen.