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Mobilfunkdaten zeigen, dass Menschen daheim bleiben

Heute Redaktion
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Mobilfunkanbieter haben der Regierung anonymisierte Handynutzerdaten zur Verfügung gestellt. Diese zeigen nun, dass die Österreicher auch tatsächlich daheim bleiben.

Die Verwendung von Mobilfunkdaten, um nachvollziehen zu können, ob sich der Aktionsradius der Bürger infolge der Maßnahmen zur sozialen Distanzierung einschränkt, wird nach wie vor kontrovers diskutiert.

Das Telekomunternehmen A1 und das Grazer Unternehmen Invenium liefern täglich anonymisierte Analysen an den Corona-Krisenstab der Regierung. Die Daten würden einen konsequenten Rückgang der Mobilität der Mobilfunknutzer zeigen. Kurz: Die Österreicher bleiben brav daheim.

Das Verhalten hat sich auch diesen Montag gegenüber dem Montag der Vorwoche fast nicht verändert. "Grundsätzlich läuft alles sehr konstant. Es gibt zwar innerhalb der Woche kleine Variabilität, es hat sich aber über die vergangenen beiden Wochen nur ganz minimal etwas getan", sagte Mario Mayerthaler, Head of Innovation bei A1, gegenüber der APA. Zudem seien keine Unterschiede zwischen West- und Ostösterreich feststellbar.

"Bewegungsanalyse per se nichts Neues"

Bei den anonymisierten Bewegungsstromanalysen, die der Krisenstab erhält, handle es sich "per se um nichts Neues", sagte Mayerthaler im Hintergrundgespräch mit der APA. In Zusammenarbeit mit der Firma Invenium, einem Spin Off der Technischen Universität (TU) Graz, biete man das Produkt, auf dem die Auswertungen beruhen, bereits seit drei Jahren am Markt an.

Untersucht werden damit etwa Personenströme im Tourismus oder in der Verkehrsplanung. Solche Services böten andere Telekom-Unternehmen auch und die Anonymisierung sei DSGVO-konform und durch den TÜV überprüft, betonte Mayerthaler.

Die Grunddaten bleiben zu jeder Zeit bei A1. Jedes Handy bekomme eine für das Tracking automatisch zufällig generierte Nummer zugewiesen. Diese Nummern werden alle 24 Stunden neu vergeben. "Man trennt einen vom anderen Tag", sagte der Verkehrswissenschafter Michael Cik von Invenium: "Wir haben keine Möglichkeit auf die Stammdaten der Kunden zuzugreifen." Eine nachträgliche persönliche Zuordnung sei de facto unmöglich, schon gar nicht über Tage hinweg, versichert der Wissenschaftler.

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