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Möchtegern-Anwalt verteidigte Hussein & Co

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der italienische Anwalt Giovanni di Stefano konnte Diktatoren wie Saddam Hussein und Slobodan Milosevic ebenso zu seinen Klienten zählen wie den britischen Serienmörder Harold Shipman. Nun ist er selbst in London wegen Betrugs und Geldwäsche schuldig gesprochen worden. Dabei kam ans Licht, dass er nie ein Jus-Studium absolviert hatte.

Egal, ob Diktatoren, Kriegsverbrecher oder Serienkiller, bei der Wahl seiner Klienten kannte der italienische Anwalt Giovanni di Stefano keine Skrupel. Das brachte ihm den Spitznamen "Des Teufels Advokat" ein. Ein Londoner Geschworenengericht befand ihn nun in 25 Fällen von Betrug und Geldwäsche für schuldig, wie die BBC am Mittwoch berichtete. Er muss 14 Jahre hinter Gitter.

"Bin Autodidakt"

Während des Prozesses kam ans Licht, dass di Stefano nie Jus studiert hatte. Stattdessen habe er sich als Autodidakt all sei juristisches Wissen selbst angeeignet, wie er sagte. Trotz fehlender juristischer Ausbildung konnte er sich einiger zahlungskräftiger Klienten erfreuen. So war er Teil von Saddam Husseins Anwaltsteams und vertrat auch dessen engen Berater Tariq Aziz. Auch zum diktatorischen Präsidenten von Zimbabwe, Robert Mugabe, und Terrorchef Osama bin Laden unterhielt er geschäftliche Beziehungen. Mit der Tochter von Slobodan Milosevic soll ihn eine enge Freundschsfat verbinden.

Dies ist nicht der erste Schuldspruch für den 57-Jährigen. Zwischen 1975 und den späten 80ern saß er insgesamt achteinhalb Jahre wegen diverser Betrugsdelikte im Gefängnis.