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Möchtegern-Hacker will Apple erpressen

Ein britischer Hacker behauptete, sich Zugang zu mehr als 300 iCould-Accounts verschafft zu haben. Damit versuchte er, Apple zu erpressen.

Heute Redaktion
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Ein 22-jähriger Brite wurde wegen Erpressung des Technologie-Konzerns Apples kurz vor Weihnachten zu zwei Jahren Haftstrafe auf Bewährung und 300 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Im Jahr 2017 hatte er versucht, rund 100.000 Dollar vom Tech-Giganten zu ergaunern.

Der Mann hatte sich damals bei Apple gemeldet und verkündet, er habe sich Zugang zu 319 iCloud-Accounts verschafft, wie die britische Kriminalpolizei mitteilt. Er habe damit gedroht, die Informationen an seine "Internetfreunde" weiterzugeben, falls Apple ihm nicht 75.000 Dollar in einer Kryptowährung oder iTunes-Geschenk-Gutscheinen überweise.

Lösegeld erhöht

Als nichts geschah, schickte er nur eine Woche später ein Youtube-Video an Apple, das zeigte, wie er sich in zwei zufällig ausgewählte iCloud-Accounts hackte. Zusätzlich erhöhte er das Lösegeld auf 100.000 Dollar und drohte damit, alle Accounts, in die er sich eingehackt hatte, auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen.

Apple ließ sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen und meldete den Erpressungsversuch den Behörden. Nur wenig später wurde der Hacker in seinem Haus in London festgenommen.

Videos gefälscht

Wie sich herausstellte, war der Mann der Anführer der Hacker-Gruppe Turkish Crime Family. Er hatte vor seinen Mitgliedern mehrfach mit dem Erpressungsversuch geprahlt und versprochen, dass ihnen dieser Stunt viel Medienaufmerksamkeit einbringen werde.

Nach genauerer Untersuchung fanden sich allerdings keine Hinweise darauf, dass der Mann tatsächlich iCloud-Accounts gehackt hatte. Das Videomaterial, das er als "Beweis" an Apple geschickt hatte, stellte sich als gefälscht heraus.