Der Mord an der 22-jährigen Mia Skadhauge Stevn schockiert Dänemark. Die angehende Krankenpflegerin galt seit vergangenem Sonntag als vermisst, nach tagelanger Suche fand die Polizei ihre wohl zerstückelte Leiche in einem Wald bei Aalborg.
Stevn war in der Nacht zum Sonntag mit Freunden in Bars und Clubs im Zentrum von Aalborg im Nordjütland unterwegs gewesen. Die Gruppe freute sich, wie wohl alle anderen jungen Leute im Land, dass alle Corona-Beschränkungen aufgehoben worden waren und man wieder die ganze Nacht feiern konnte.
Um 6.02 Uhr am Sonntagmorgen verabschiedete sich Stevn von ihren Freunden und ging zu Fuß Richtung Westen. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen die junge Frau um 6.09 Uhr in der Nähe der Ausgehmeile stehen, die Polizei vermutet, dass sie dort auf einen Bus gewartet habe, um nach Hause zu fahren.
Doch als ein dunkles Fahrzeug vorbeifuhr, stieg sie ein. Wie Frank Olsen, Leiter der Ermittlungen bei der nordjütländischen Polizei, dem Sender TV2 Nord sagte, habe nicht Stevn das Auto angehalten, sondern sei vom Fahrer angesprochen worden. Seitdem fehlte von ihr jede Spur.
Nach einer groß angelegten Suchaktion entdeckte die Polizei am Donnerstag Körperteile in dem Wald Dronninglund Storskov. Schon zu diesem Zeitpunkt vermutete die Behörde, dass es sich um Überreste der jungen Frau handelte. Mittlerweile bestätigten Rechtsmediziner die Identität des Opfers.
Die Polizei geht davon aus, dass Mia Skadhauge Stevn einem grausamen Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Die Behörde appellierte an die Bevölkerung, Hinweise, Bilder und Videos einzureichen, um das Auto, in das Mia eingestiegen war, zu identifizieren. In Rekordzeit wurden 400 Dateien ausgewertet - am Mittwoch nahm die Polizei zwei Männer im Alter von 36 Jahren fest.
Beide Verdächtigen wurden des Mordes angeklagt, beide bestreiten die Tat. Einer sitzt in Untersuchungshaft, während der andere am Samstag wieder auf freien Fuß kam. Die Ermittler und Ermittlerinnen hatten das verdächtige Fahrzeug an der Adresse eines der beiden Inhaftierten bei Flauenskjold gefunden.
Am Freitag äußerte sich die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen zum Fall: "Es bricht mir das Herz. Ein festlicher Abend, der als der schlimmste Albtraum endet, den man sich vorstellen kann. Eine junge Frau auf dem Weg nach Hause. Es fühlt sich so unendlich sinnlos an."