Fussball

"Möchte nicht wie Happel auf der Trainerbank sterben"

Oliver Glasner hat Historisches erreicht. Mit Frankfurt triumphierte der österreichische Coach in der Europa League. Wie einst Vorbild Ernst Happel.

Heute Redaktion
Oliver Glasner spricht über sein Vorbild Ernst Happel.
Oliver Glasner spricht über sein Vorbild Ernst Happel.
Imago Images, Gepa

Glasner ist erst der zweite rot-weiß-rote Trainer, der einen Europacup-Titel holen konnte, Happel war der Erste. Nicht nur deshalb war der 1992 verstorbene Coach ein Vorbild des 47-Jährigen. "Mit Ernst Happel möchte ich mich nicht vergleichen. Er ist das absolute Aushängeschild für österreichische Trainer. Dass ich der Erste nach ihm bin, zeigt mir nochmal das Außergewöhnliche an unserem Erfolg", erzählte der Frankfurt-Erfolgstrainer in der "Sport Bild".

Von Happel gelernt

Happel sei trotzdem stets ein Vorbild gewesen, veränderte den Fußball in den 1980er Jahren. Auch Glasner konnte sich von den Ansätzen des Trainers einiges abschauen. "Er hat immer dann, wenn sein Team unter Druck stand, einen Stürmer und keinen Abwehrspieler eingewechselt. Das ist auch für meine Arbeit prägend. Wenn man die Abwehr nie entlastet, wird der Druck immer größer", schilderte Glasner.

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    IMAGO

    Und erinnerte sich dann an ein Spiel als Coach des LASK, als er diese Maxime nicht berücksichtigte. "Ich habe in Linz einmal das Gegenteil gemacht, als wir in Führung waren zusätzlichen Verteidiger eingewechselt und wir haben in der 93. Minute das 1:1 bekommen. Da habe ich mir geschworen: Das mache ich so nie wieder."

    "Nicht auf der Trainerbank sterben"

    In einem will sich Glasner die großartige Karriere des Coaches nicht als Beispiel nehmen. Der Frankfurt-Coach stellte klar: "Ich möchte nicht bis 70 Trainer sein, nicht, weil ich den Job nicht mag, es gibt aber auch viele andere schöne Sachen, die als Trainer auf der Strecke bleiben."

    Glasner blieb ein Foto des ehemaligen österreichischen Teamchefs in Erinnerung. Happel saß, von seiner Krebserkrankung gezeichnet, noch als österreichischer Teamchef auf der Trainerbank. "Damals war ich noch Spieler und habe mir gesagt: Ich möchte vorher den Absprung schaffen, ich möchte später einmal nicht auf der Trainerbank sterben."