Welt

Gab es einen neuen Chemiewaffen-Angriff?

Die USA verdächtigen Damaskus eines neuen Chemiewaffen-Angriffs. Das gab das Außenministerium bekannt.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Die USA haben Hinweise auf einen möglichen erneuten Chemiewaffenangriff der Truppen des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Dies gab das US-Außenministerium am Dienstag in einer Erklärung bekannt.

Mutmaßliche Chlorgas-Attacke

Die Amerikaner gehen von einer "mutmaßlichen Chlorgas-Attacke im Nordwesten Syriens am Morgen des 19. Mai" aus. Diesen Hinweisen werde nunmehr nachgegangen. Den US-Angaben zufolge sollen Chemiekampfstoffe während der Offensive in der von Dschihadisten kontrollierten Region Idlib zum Einsatz gekommen sein.

"Wir wiederholen unsere Warnung: Falls das Assad-Regime Chemiewaffen benutzt, werden die USA und unsere Verbündeten schnell und in angemessener Weise antworten", sagte eine US-Außenamtssprecherin weiter. US-Präsident Donald Trump und seine Regierung hatten Assad in der Vergangenheit bereits mehrfach für den Fall eines Einsatzes von Chemiewaffen mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht.

Das US-Außenministerium warf Russland und der syrischen Regierung zudem am Dienstag eine anhaltende Desinformationskampagne vor. Diese habe das Ziel, andere für Chemiewaffeneinsätze in Syrien verantwortlich zumachen. Die Fakten seien aber eindeutig, die Regierung von Bashar al-Assad sei für fast alle bestätigten Chemiewaffenangriffe verantwortlich.

Kein Einzelfall

Im Syrien-Konflikt wurde schon mehrfach Giftgas eingesetzt. Für einen Angriff mit dem Giftgas Sarin auf das Dorf Chan Scheichun im April 2017 mit mehr als 80 Toten hatte die Uno die Regierungstruppen von Assad verantwortlich gemacht. Anfang vergangenen Jahres hatte ein Bericht des Uno-Hochkommissars für Menschenrechte 34 solcher Angriffe im Syrien-Krieg aufgelistet, die eindeutig nachweisbar seien. Auch die Uno-Institution machte die Assad-Regierung für den Großteil der Angriffe verantwortlich.

Auch für einen Chemiewaffenangriff in der früheren Rebellenbastion Ost-Ghuta im April diesen Jahres, bei dem mehr als 40 Menschen getötet wurden, machten westliche Staaten die Assad-Regierung verantwortlich. Die USA, Frankreich und Großbritannien flogen daraufhin Vergeltungsangriffe auf Chemiewaffenanlagen in Syrien. Syrien und Russland wiesen solche Vorwürfe stets zurück. Damaskus gibt obendrein an, seit einem Abkommen von 2013 über keine Chemiewaffen mehr zu verfügen.

Aktivisten widersprechen

"Wir haben keinen Beleg für einen solchen Angriff", hieß es seitens syrischer Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien am Mittwoch. Auch Weißhelme, die in den Oppositionsgebieten aktive Rettungsorganisation, erklärte, dass es keine offizielle Bestätigung für einen Giftgaseinsatz gebe. (20 Minuten)

Die Bilder des Tages >>>

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com

    (rfr)