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Mohamed Salami (17) wird jetzt Fleischer

Heute Redaktion
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Mohamed Salami: Der 17-Jährige aus Benin macht eine Fleischer-Lehre.
Mohamed Salami: Der 17-Jährige aus Benin macht eine Fleischer-Lehre.
Bild: zVg

Schweinefleisch, das er zubereitet, darf Salami nicht essen: Das verbietet ihm seine Religion. Doch es stört den 17-Jährigen aus West-Afrika nicht, er nimmt's gelassen.

2012 flüchtete Mohamed Salami aus Benin in West-Afrika. Er ließ seine Eltern, zwei Brüder und eine Schwester zurück und machte sich über Libyen und Italien auf den Weg nach Europa. Die Reise führte ihn auch nach Österreich, wie die "Passauer Neue Presse" berichtet. 2014 schließlich erreichte er sein Ziel: Deutschland.

Im bayerischen Mühldorf lernte er in der Integrationsklasse der Berufsschule nicht nur Deutsch, sondern schnupperte auch in verschiedene Berufe hinein. Ein Praktikum bei der Metzgerei "Alber" in Marktl dann gab den Ausschlag: Salami fragte, ob er dort eine Ausbildung machen könnte und er erhielt eine Chance.

"Ich arbeite gerne körperlich", sagt der Jugendliche. Leberkäse macht er am liebsten, verrät er im Interview mit der lokalen Zeitung. Aber auch die anderen Aufgaben eines Metzgers liebt er: Ein Schwein oder ein Rind zu zerlegen und unterscheiden zu können, welche Stücke für Gulasch, Gyros oder Faschiertes geeignet sind.

Mohamed Salami besucht immer mittwochs die Berufsschule in Altötting: Dort lernt er, wie man Wurst, Schinken und andere Fleischprodukte veredelt. Auch die Entwicklung und Zubereitung von Speisen für Partys, Veranstaltungen und Empfänge stehen auf dem Lehrplan.

Sein Arbeitstag beginnt um 06:30 Uhr, am Nachmittag hat er meist frei. Wenn der 17-Jährige nicht gerade lernen muss, spielt er Fußball - und das auch richtig gut!

Übrigens: Salamis Leibgericht ist Braten mit bayerischen Semmelknödeln, Rotkohl und Soße - natürlich vom Rind!



(Red)