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Grusel-"Momo" kommt ins Kino

Vom Internet-Hoax zum Hollywood-Blockbuster: Die Produzenten von "Es" und "The Ring" machen die bizarre Gruselpuppe zum Filmstar.

Heute Redaktion
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Manche bekommen nur schon bei ihrem Anblick Gänsehaut. Die Puppe mit den großen Augen und Hühnerbeinen geisterte als Momo durchs Netz. Jetzt will Hollywood ein Stück vom Kuchen haben. Momo soll einen Film erhalten, wie "Deadline.com" berichtet. Die Firma Orion Pictures plane mit Roy Lee von Vertigo Entertainments (u. a. "The Lego Movie") und dem Produzenten Takashige Ichise einen Film im Horror-Genre. Die beiden sind unter anderem für den Horrorfilm "The Ring" und "The Grudge" verantwortlich. Weitere Details sind bisher nicht bekannt.

Die Puppe erschaffen hat ursprünglich der japanische Künstler Keisuke Aiso im Jahr 2016. Er gab ihr den Namen "Mother Bird" ("Vogelmutter"). Er erklärt, dass die Figur von einer japanischen Geistergeschichte inspiriert worden sei. Darin gehe es um eine Frau, die während der Geburt sterbe und als Vogelfrau in der Region herumspuke. Nachdem sein Werk als Momo zum Internet-Hoax wurde, hat er die Puppe zerstört. "Momo ist tot – sie existiert nicht mehr und der Fluch ist gebrochen", erklärte Aiso im März 2019 gegenüber "The Sun".

Momo sorgte für Albträume in Österreichs Kinderzimmern und zwang Whatsapp Ende 2018 sogar, seinen Messenger einzuschränken.

In dubiosen Kettenbriefen wurde gewarnt, dass die dämonische Figur Nutzer aufgefordert haben solle, sich und anderen Schaden zuzufügen. In Frankreich, Schottland und Argentinien soll "Momo" zu Todesfällen geführt haben. Die Berichterstattung über diese sogenannte "Momo"-Challenge hat die Polizei und Schulen veranlasst, vor dem Phänomen zu warnen.

Social-Media-Star Kim Kardashian mit ihren 129 Millionen Followern hat Ende Februar 2019 den Hype weiter befeuert. Sie warnte davor, dass die Figur plötzlich mitten in harmlosen Kindervideos auf Youtube auftauche. Youtube hat die Meldung entschieden dementiert.

Wer hinter dem "Momo"-Phänomen steckt, ist bis heute nicht klar. Ihren Ursprung könnte es auf Reddit.com genommen haben, wie Vox.com berichtet. Das Bild der Figur tauchte auch auf der Flirting-App namens Momo in China auf. Dort wurde es unter dem Motto "Kimo Kawa" ("Eklig, aber süß") verbreitet, wie der Tech-Journalist Lance Ulanoff auf Medium.com schreibt. Die Fact-Checking-Website Snopes.com fasst zusammen, dass die Geschichte rund um Momo mehr Hype und Humbug als Realität sei. (jd)