Wien

Pensionistin gibt letztes Geld für Streunerkatzen aus

Täglich füttert Monika Z. Streunerkatzen in ihrer Umgebung. Doch die Teuerungen setzen der Pensionistin zu, nun bittet sie dringend um Futterspenden.

Yvonne Mresch
Katzen sind ihr Leben: Pensionistin Monika Z. (72) setzt sich für Streuner ein, kauft Futter aus dem eigenen Börserl. Doch die Teuerungen machen den Einsatz immer schwerer.
Katzen sind ihr Leben: Pensionistin Monika Z. (72) setzt sich für Streuner ein, kauft Futter aus dem eigenen Börserl. Doch die Teuerungen machen den Einsatz immer schwerer.
Denise Auer

Tierlieb war Monika Z. schon immer. Die 72-jährige wuchs in Tirol auf, umgeben von Kühen, Katzen und Co. Vor acht Jahren zog die Pensionistin ins Haus St. Barbara der Caritas in Liesing und auch dort ließen sie die Samtpfoten nicht los: "Immer wieder habe ich eine schwarze Katze herumlaufen gesehen. Jeder kannte sie, doch niemand wusste wem sie gehört", erinnert sie sich. "Sie war schmal und muss Schreckliches erlebt haben. Außerdem war sie sehr schreckhaft. Da habe ich einfach gefragt, ob ich sie füttern kann."

150 Euro monatlich für Katzenfutter

Monikas "Gourmet-Menü" sprach sich schnell herum. Mittlerweile versorgt sie drei Streunerkatzen, steht dafür jeden Tag um 4.30 Uhr auf. "Ich muss das Essen ja vorbereiten, damit's auch schmeckt", lacht sie im Gespräch mit "Heute". Das Futter kauft die Pensionistin selbst, vom Haus gibt es etwas Schinken dazu. Doch die Kosten summieren sich: "Ich füttere drei Mal am Tag, da sie jetzt vor dem Winter zunehmen müssen. Dabei komme ich auf 12 Sackerl, das sind 1,20 Kilogramm."

Eine Spendenaktion in der Vergangenheit macht die Sache noch komplizierter: "Sie wurden damals sehr verwöhnt und jetzt fressen sie nichts anderes mehr", lacht Monika Z. Von 300 Euro "Taschengeld", das sie monatlich bekommt, geht mehr als die Hälfte an ihre geliebten Vierbeiner. "Mit Rezeptgebühren und anderem bleibt nicht viel für mich übrig. Aber das macht nichts, ich mache das ja gerne und brauche auch nicht viel", sagt sie. In Zeiten der Rekordinflation und massiven Teuerungen werde es jedoch immer schwieriger, gibt sie zu.

"Sie haben ja sonst niemanden, nur mich"

Den größten Dank für ihren Einsatz bekommt sie von den Tieren selbst. Sie haben mittlerweile Vertrauen zu Monika Z. gefasst, kommen auf sie zu und lassen sich kraulen. "Sogar die anfangs sehr verschreckte Katze lässt sich schon angreifen", so die stolze Wienerin, die ihren Schützlingen auch Namen gegeben und eine innige Beziehung zu ihnen aufgebaut hat. "Zur Begrüßung schlecken sie mich gleich ab. Das ist schon und gibt mir viel zurück. Sie haben ja sonst niemanden, nur mich."

Wer helfen möchte, kann Futterspenden an die Verwaltung des Pflegewohnheims St. Barbara (Erlaaer Platz 4, Liesing) abgeben. Mehr Infos zum Haus und Kontakte finden Sie hier.

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