Wirtschaft

Moody's senkt Österreich-Ausblick

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Die Ratingagentur Moody's hat in einer Neubewertung der Bonität Österreichs das Triple-A-Rating bestätigt, gleichzeitig aber den Ausblick auf "negativ" gesenkt. Auch den Triple-A-Staaten Frankreich und Großbritannien stellte Moody's mit einer Senkung ihres Ausblicks den Verlust ihrer Spitzenbonitäten in Aussicht.

Die Ratingagentur Moody's hat in einer Neubewertung der Bonität Österreichs das Triple-A-Rating bestätigt, gleichzeitig aber den Ausblick auf "negativ" gesenkt. Auch den Triple-A-Staaten Frankreich und Großbritannien stellte Moody's mit einer Senkung ihres Ausblicks den Verlust ihrer Spitzenbonitäten in Aussicht.

Zudem senkte Moody's die Bewertungen für die Kreditwürdigkeit Italiens und Portugals erneut um jeweils eine Stufe sowie diejenige Spaniens um zwei Stufen, wie die Agentur in der Nacht auf Dienstag in Washington mitteilte. Die Experten senkten die Note für Italien um einen Rang von A2 auf A3 und die Bewertung Spaniens um zwei Ränge auf A3 von A1.

Regierung gelassen

Am Dienstag zeigte man sich vor dem Ministerrat demonstrativ gelassen. Linie: Das Rating sei nicht erfreulich, aber Moody’s habe einerseits das Sparpaket noch nicht bewertet. Andererseits habe die Agentur das Umfeld der Nachbarländer Österreichs in die Bewertung genommen, worauf die Regierung keinen Einfluss habe. Die Bewertungen hätten nicht mehr das Gewicht vergangener Jahre, so Kanzler Faymann (SPÖ). Das Sparpaket sei jedenfalls ausreichend, befand wiederum Vizekanzler Spindelegger (ÖVP).

Weitere Länder herabgestuft

Auch Slowenien, die Slowakei und Malta stufte Moody's weiter herab. Als Begründung gab die Agentur an, alle neun Länder seien durch die Eurokrise erheblichen finanziellen und volkswirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Die schwachen wirtschaftlichen Aussichten bedrohten zudem die Umsetzung notwendiger Sparanstrengungen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit.

Mitte Jänner hatte die US-Ratingagentur Standard & Poor's Frankreich und Österreich die Bestnote aberkannt und die Länder um eine Note herabgestuft. Das Finanzministerium begrüßte in einer Aussendung die Aufrechterhaltung der Spitzenbonität für Österreich. Als Begründung dafür habe Moody's unter anderem die starke, diversifizierte Wirtschaft, das Fehlen volkswirtschaftlicher Ungleichgewichte, niedrige Arbeitslosigkeit und Leistungsbilanzüberschüsse seit 2002 an sowie die Tatsache, dass das Budgetdefizit im Jahr 2011 aufgrund höherer Einnahmen und strikter Ausgabendisziplin besser ausgefallen sei als erwartet.

Das Ministerium bedauerte, dass der Ausblick von "stabil" auf "negativ" gesetzt wurde. Dafür seien einerseits externe Faktoren wie die internationale Schuldenkrise ausschlaggebend gewesen, auf der anderen Seite das Exposure der heimischen Banken in Osteuropa. Nicht ausreichend berücksichtigt sei, wie es in der Aussendung heißt, auch das eben beschlossene Sparpaket worden: Moody's gehe von einer steigenden Verschuldungsquote aus, während der neue Defizitpfad ab 2012 deutlich sinkende Schuldenquoten vorsehe.

Fekter: "Märkte haben Vertrauen in Österreich"

Finanzministerin Maria Fekter (V) ist "sehr zuversichtlich", dass die Staatsschulden durch den eingeschlagenen Konsolidierungspfad wieder runtergebracht werde können. Von den Märkten sei das Sparpaket sehr gut aufgenommen worden, die Zinsen für Staatspapiere lägen wieder unter der 3-Prozent-Marke. "Das zeigt, dass die Märkte Vertrauen in Österreich haben", sagte Fekter am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal.

APA/red