Wirtschaft

Moody's sieht die Politik gefordert

Heute Redaktion
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Die Ratingagentur Moody's hat am Montag vor einer Bedrohung des Kreditratings von allen europäischen Ländern durch die Euro- und Bankenkrise gewarnt. "In Abwesenheit von politischen Maßnahmen, die kurzfristig die Marktbedingungen stabilisieren, oder einer Stabilisierung aus anderen Gründen, werden die Kreditrisiken weiter steigen", so die Agentur in einer Aussendung am Montag.



Als Ausweg gebe es allein engere Kooperation zwischen den 17 Euro-Staaten: "In der Frage des politischen Rahmens steht die Eurozone an einem Kreuzweg, der entweder zu größerer Integration oder zu größerer Fragmentierung führt", so die Agentur mit Sitz in London in einer Aussendung am Montag. Andernfalls riskierten die Regierungen eine weitere Verteuerung der Kreditzinsen aller Euro- und EU-Staaten.

Die politische Integration könnte nach Ansicht von Moody's durch weitere Herabstufungs-"Schocks" beschleunigt werden: "Die Ratingagentur (Moody's) merkt an, dass der politische Impetus zur Durchsetzung eines effektiven Lösungsplans sich vielleicht nur nach einer Serie von Schocks ergibt, die dazu führen könnten, dass einige Länder den Zugang zur Marktfinanzierung für einen längeren Zeitraum verlieren und ein Hilfsprogramm brauchen."

In den vergangenen Monaten waren die Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's sowie Fitch wiederholt kritisiert worden, sie würden mit ihren Einschätzungen der Kreditwürdigkeit von Ländern Politik machen.

APA/red.

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