Österreich

Mord an Anwalt nach einem Jahr ungesühnt

Heute Redaktion
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Am 27. Juli 2012 wurde der Wiener Wirtschaftsanwalt Erich Rebasso (48) von zwei Russen entführt und getötet. Nicht nur die Familie des Opfers rätselt: Warum stehen die Täter nicht vor Gericht?

Am und getötet. Nicht nur die Familie des Opfers rätselt: Warum stehen die Täter nicht vor Gericht?

"Wir wissen nichts über den Stand des Strafverfahrens und bekommen leider auch keine Informationen", sagt Mag. Michael Rebasso. Seine Stimme ist belegt, aber Emotionen erlaubt sich der weltläufige Jurist nicht. Dabei wären sie verständlich.

Denn vor einem Jahr wurde sein Bruder, Wirtschaftsanwalt Erich Rebasso (48), in einer Wiener Tiefgarage entführt. Vermutlich hat er sich gewehrt, denn die Kidnapper nahmen ihn in den Schwitzkasten. Dabei brach ein Halsknorpel. Als Rebassos Familie um 435.000 Euro Lösegeld erpresst wurde, war das Opfer bereits tot und seine Leiche verscharrt. Weil sie in einem Mietwagen unterwegs waren, konnten die Täter rasch ausgeforscht werden: Im August wurden die russischen Ex-Polizisten Pavel V. (35) und Alexander M. (31) in Moskau verhaftet.

Russland schweigt

Aber seither herrscht seltsame Stille: keine Meldung über die Einvernahmen, bis heute keine Anklage. Unklar somit auch das Motiv: Wollten sich die Killer an Ost- Spezialist Rebasso persönlich für verlorenes Geld rächen, oder kamen sie im Auftrag einer finsteren Finanzmacht, die sie jetzt schützt?

Sicher ist nur: Sie werden nicht ausgeliefert. Also wird Rebassos Familie morgen am Grab trauern und hoffen, dass Sühne in Russland mehr ist als ein Wort.