Österreich

Mord an Irene P. wurde zuvor im Netz angekündigt

Irene P. (20) wurde im Oktober in Zell am See erschossen. Der Tatverdächtige postete zuvor im Netz verdächtige Äußerungen.

Heute Redaktion
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Bild: Franz Neumayr, privat

Im "echten" Leben und auch im Internet ermittelte die Polizei nach dem Mord an einer 20-jährigen Frau in Zell am See auf Hochtouren. Irene P., die mit mehreren Schüssen in die Brust getötet wurde, hätte als Kronzeugin in einem Drogen-Prozess aussagen sollen.

Am Donnerstag dann ein Durchbruch: Der 17-jährige Österreicher David S. wurde verhaftet. Bereitwillig übergab er den Beamten mehrere seiner Schreckschusspistolen, die zu echten Waffen umgebaut worden waren. Eine von ihnen könnte die Tatwaffe sein.

Verdächtige Postings im Netz

Die Internet-Aktivitäten des Opfers Irene P. und ein Hinweis der deutschen Polizei lenkten die Ermittler auf die Spur des Tatverdächtigen.

Der ebenfalls aus dem Pinzgau stammende David S. soll im Zuge eines Online-Spiels gegenüber einem anderen User verdächtige Äußerungen zu einer Gewalttat gepostet haben. Der User verständigte seine Eltern, die schließlich zur Polizei gingen.

"Uns wurde diese Korrespondenz von den deutschen Kollegen mitgeteilt", sagt Hans Wolfgruber, Sprecher der Salzburger Polizei.

Aussage erst im Jänner

Silvester verbringt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Er wird erst am 9. Jänner der Haftrichterin vorgeführt. Da wird er sich wohl auch zum ersten Mal zu den Vorwürfen äußern.

Der Verdächtige wird von Anwalt Michael Ringl vertreten. Sein Mandant sei bisher unbescholten, betont er. Die Schreckschusswaffen, die er besaß, sind aber erst am 18 Jahren erhältlich. Die Polizei will nun herausfinden, von wem er sie bekommen hat. (red)