Tirol

Mord an junger Mutter (31) erschüttert Tirol

Mord-Alarm in Imst (T): Eine seit Tagen vermisste Frau dürfte erstickt und in den Inn geworfen worden sein. Ihr Gatte wurde spektakulär festgenommen.

Clemens Oistric
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    Der Angeklagte (34) beim Prozess-Auftakt im Landesgericht Innsbruck.
    Der Angeklagte (34) beim Prozess-Auftakt im Landesgericht Innsbruck.
    BRIGITTE KURZTHALER / APA / picturedesk.com

    Seit Donnerstagfrüh fehlte von Bircan D.-Ü. jede Spur. Ihre Familie war krank vor Sorge, startete großangelegte Suchaktionen in Tirol, teilte verzweifelte Aufrufe in den sozialen Medien und schaltete den Verein "Österreich findet euch" ein. Nun die niederschmetternde Nachricht für die Verwandten der jungen Mama: Bircan D.-Ü. ist tot. Ermordet. Unter dringendem Tatverdacht: ihr eigener Ehemann. Er wurde Samstagabend spektakulär festgenommen.

    Donnerstagfrüh verlor sich Spur

    Zu diesem Zeitpunkt war das Schmierentheater zu Ende. Zwei Tage lange hatte der Verdächtige mit sorgenvoller Miene über das Verschwinden seiner Frau gesprochen. Er war laut Vermisstenmeldung auch der letzte, der die brünette und zierliche Jung-Mama Donnerstagfrüh im gemeinsamen Wohnhaus gesehen hat.

    Motiv Eifersucht

    Dort dürfte es zu einem fürchterlichen Streit des Ehepaares gekommen sein. Im Zuge dieser Auseinandersetzung soll der Mann Bircan D.-Ü. attackiert und schließlich mit einem Polster erstickt haben. Die Leiche soll er nach der Tat im Inn versenkt haben. Mutmaßliches Motiv für die Tat: rasende Eifersucht.

    Schwester des Opfers: "Bircan, du weißt, dass du unser Sonnenschein bist, dass wir dich lieben …"

    Die Schwester der Toten suchte mit berührenden Aufrufen auf Facebook nach ihrer Verwandten: "Bitte, wenn sie jemand gesehen hat oder irgendetwas weiß, bitte bei mir melden." Und an Bircan gerichtet: "Bitte komm zurück, du weißt, dass du unser Sonnenschein bist. Du weißt, dass du für uns sehr wichtig bist, dass wir dich lieben."

    Aufruf zur Blutrache

    Da glaubte sie noch an ein freiwilliges Verschwinden der jungen Mama. Nun steht ein Kapitalverbrechen im Raum – eine kaum zu verkraftende Nachricht für die Hinterbliebenen. Bei der Festnahme des Ehemanns Samstagabend in Imst musste der Verdächtige von Einsatzkräften der Elite-Einheit Cobra bewacht werden, da Verwandte des Opfers angeblich zur Blutrache aufgerufen hatten.

    Dauer-Verhör durch die Kripo

    Laut "Kronen Zeitung" stand der Gatte in der Nacht zum Sonntag im Dauer-Verhör durch die Kripo. Stück für Stück soll der Mann dabei – so die "Krone" – preisgegeben haben, was passiert ist. Am Sonntag sollen Cobra-Taucher den Inn nach der Leiche der 31-Jährigen absuchen. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

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