Österreich

Mord mit Hammer: Mutter steht heute vor Gericht

Heute Redaktion
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Auftakt im Mordprozess gegen "Black Lady" Tamara B. (44): Die dreifache Mutter und ehemalige Posträuberin soll Hedwig S. (64) in Ebergassing mit 20 Hammerhieben ermordet haben.

Zart und unscheinbar wirkte die wegen Mordes angeklagte Tamara B. (44) heute vor Gericht in Korneuburg.

Die dreifache Mutter soll am 22. Jänner zwischen 15 und 16 Uhr die alleinstehende Hedwig S. (64) in Ebergassing (Bezirk Bruck an der Leitha) mit 20 Hammerschlägen ermordet und dann 11.000 Euro aus dem Möbeltresor gestohlen haben. Motiv: akute Geldnot. Die Angeklagte wollte eine Genossenschaftswohnung anzahlen, bekam aber von ihrer Bank keinen Cent mehr.

Vor Gericht meinte die Angeklagte: „Die Tote war wie eine Mutter und nach der Geburt der Kleinsten ist sie zur Oma geworden. Vom vielen Geld wusste ich nichts." Auch der Lebensgefährte meinte, dass Hedwig S. mehr als nur eine gute Freundin gewesen wäre.

Alibi auf Sprachbox?

Die Anwälte Wolfgang Blaschitz und Astrid Wagner zauberten ein Alibi aus dem Hut, eine Sprachnachricht an den Lebensgefährten vom 22.1. soll beweisen, dass die Angeklagte zum Tatzeitpunkt gar nicht am Tatort war. Die Angeklagte will am Nachmittag des 22. Jänners Bekannte getroffen haben. Die Zeugen konnten dies vor Gericht jedoch großteils nicht bestätigen. Eine Zeugin berichtete, sie hätte am 22. Jänner vier Mal ein Klopfen in der Wohnung von Hedwig S. gehört. Die Anwälte wiesen auch daraufhin, dass ein großer Zimmermannhammer keine typische Waffe für eine zierliche Frau wie Tamara B. sei.

Aber der Staatsanwalt verwies auf den Postraub in Klosterneuburg im Jahr 2009, bei dem Tamara B. der Filialleiterin einen Bruststich versetzt hatte ("Heute" berichtete). „Sie ist freundlich, aber zu extremer Gewalt fähig", meinte der Staatsanwalt.

Am Donnerstag wird der Prozess fortgesetzt, ein Urteil soll es am nächsten Dienstag geben. Tamara B. droht eine lebenslange Freiheitsstrafe, es gilt die Unschuldsvermutung.

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