Österreich

Mord: Verdächtiger lacht Justiz aus

Heute Redaktion
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Bild: privat

Groteske um den ehemaligen Kärntner Zuhälter Sandro H.: Jahrelang war der Mann im Ausland auf der Flucht, ist laut Ermittlern Verdächtiger in mehreren Mordfällen. Nun wurde er nach Österreich ausgeliefert - und ist vermutlich bald ein freier Mann.

Groteske um den ehemaligen Kärntner Zuhälter Sandro H.: Jahrelang war der Mann im Ausland auf der Flucht, ist laut Ermittlern Verdächtiger in mehreren Mordfällen. Nun wurde er nach Österreich ausgeliefert – und ist vermutlich bald ein freier Mann.

Kärntner Ermittler wollen Sandro H. schon lange wegen Mordes an seiner 2006 verschwundenen Freundin Michaela Grabner (23) zur Rechenschaft ziehen. Doch der 44-Jährige setzte sich nach Paraguay ab, wo er unter Verdacht geriet, eine Ehepaar getötet zu haben.

Absurde Auflagen

Der Mann muss schlüpfrig wie Teflon sein, denn die südamerikanischen Behörden konnten ihm nichts nachweisen und schoben ihn nun auf Ansuchen aus Wien nach Österreich ab. Seit Dienstag sitzt Sandro H. in Klagenfurt in Haft. Doch der Mann hat leicht lachen. Denn bevor Paraguay dem Transfer nach Österreich zustimmte, mussten unsere Behörden einen seltsamen Handel eingehen: Erst nachdem Sandro H. 45 Tage auf freiem Fuß ist, dürfen die heimischen Fahnder wieder gegen ihn ermitteln. Vorher muss Sendepause sein.

Hintergrund: Paraguay hätte nach internationalem Recht nicht ausliefern müssen, erklärte sich dazu nur gegen diese absurde Auflage bereit. Sandro H., für den die Unschuldsvermutung gilt, muss jetzt nur für eine Brandstiftung vor Gericht, könnte bald freikommen und hat dann 45 Tage Zeit, unterzutauchen.