Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen einen 28-jährigen Mann Mordanklage erhoben, der am 16. April 2017 in der Jägerstraße in Wien-Brigittenau einen Bekannten per Kopfschuss getötet hat. Der Schütze muss sich ab 20. November in einer auf zwei Tage anberaumten Verhandlung vor Geschworenen verantworten.
Seine Verteidiger behaupten, es habe sich um einen Unfall gehandelt. Der Angeklagte und das Todesopfer seien vor dem Lokal in Streit geraten. Der Angeklagte hatte sich am Ostersonntag mit dem späteren Opfer – einem 26-Jährigen mit bosnischen Wurzeln – zu einer Aussprache getroffen, bei der es um eine gemeinsame Bekannte gegangen sein soll.
Streit eskalierte
Das zunächst friedliche Treffen im Cafe "Blanco" eskalierte und verlagerte sich auf Straße, wo der 26-Jährige dem gebürtigen Kosovaren einen Faustschlag ins Gesicht versetzt haben soll. Der Angegriffene wehrte sich zunächst mit einem Pfefferspray und schließlich mit einer geladenen Pistole, die er seiner Aussage nach dem Kontrahenten bloß auf den Kopf schlagen wollte.
Opfer sofort tot
Dabei soll sich der tödliche Schuss gelöst haben. Das Projektil durchschlug den rechten, angehobenen Oberarm, drang in den Kopf ein und trat an der linken Scheitelhöhle wieder aus. Der 26-Jährige war sofort tot.
Mehrere Gutachter sollen beim Prozess den Tathergang rekonstruieren und die Frage klären, ob der Schuss absichtlich abgegeben wurde. (red)