Österreich

Mordanklage nach Stich am Wr. Neustädter Bahnhof

Heute Redaktion
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Ende August soll ein Asylwerber (30) am Bahnhof einen Burgenländer (28) niedergestochen haben. Jetzt muss sich der 30-Jährige wegen Mordversuches verantworten.

Nicht wegen absichtlich schwerer Körperverletzung sondern wegen versuchten Mordes muss sich Morteza M. (30) am Landesgericht Wr. Neustadt verantworten.

Der 30-jährige Iraner soll am 29. August am Wr. Neustädter Bahnhof (Schutzzone) mit einem Messer einen Burgenländer (28) schwer verletzt haben. Der 28-Jährige erlitt eine lebensgefährliche Stichverletzung, verdankt sein Leben dem raschen Handeln der Rettungskräfte. Der Burgenländer lag dann sogar einige Zeit im künstlichen Tiefschlaf, konnte erst nach zwei Wochen das Spital verlassen ("Heute" berichtete).

Kurioser Lokalaugenschein

Der Verdächtige wurde kurz darauf verhaftet, gab zu, am Tatort gewesen zu sein, bestritt aber von Anfang an den Messerstich. Die Tatrekonstruktionen im Herbst gestalteten sich schwierig bis kurios: Denn das Opfer erschien zwei Mal nicht, Zeugen belasteten teilweise den Verdächtigen.

Der psychiatrische Gutachter stellte beim 30-Jährigen eine Persönlichkeitsstörung fest. Für seinen Anwalt Wolfgang Blaschitz kam die Anklage wegen versuchten Mordes doch ein wenig überraschend: "Ich hätte mit absichtlich schwerer Körperverletzung gerechnet. Zudem sagt ja mein Mandant weiterhin, er wäre es nicht gewesen."

Beim Prozess droht dem 30-Jährigen im schlimmsten Fall eine lebenslange Freiheitsstrafe sowie die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher - ein Prozesstermin wurde noch nicht fixiert - vermutlich im Spätwinter oder Frühjahr 2020 muss Morteza M. auf die Anklagebank. Es gilt die Unschuldsvermutung.