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Razzia bei deutschen Impfgegnern nach Morddrohungen

Weil er sich für eine Impfpflicht aussprach, wurde Michael Kretschmer zum Ziel von Anschlägen und Morddrohungen auserkoren. 

Tobias Kurakin
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Die Morddrohungen gegen Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer hatten eine Razzia zur Folge. 
Die Morddrohungen gegen Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer hatten eine Razzia zur Folge. 
Robert Michael / dpa / picturedesk.com

Während die Omikron-Variante am Vormarsch ist, nimmt die Polarisierung in der Gesellschaft weiter zu. Wie bereits berichtet, wurde Tirols Landeshauptmann Günther Platter am Mittwoch Ziel mehrerer Morddrohungen. Ähnlich angespannt ist die Situation in Deutschland. Hier wurde Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU das Opfer mehrerer Drohungen. 

Armbrüste und Schusswaffen entdeckt 

Auf dem Nachrichtendienst Telegram kursierten schon länger staatsfeindliche Überlegungen. Konkret ging es laut der Polizei darin hauptsächlich darum, Michael Kretschmer aufgrund seiner Corona-Politik zu töten. Am Mittwoch erfolgte bei einem Einsatz einer Spezialeinheit die Identifizierung mehrerer Tatverdächtiger. 

Bei der Durchsuchung von fünf Objekten in Dresden und der Kleinstadt Heidenau konnte die Polizei gleich mehrere Waffen darunter neben Schusswaffen auch Armbrüste sicherstellen. Das LKA hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, konkret gehe es um eine Telegram-Chat-Gruppe mit dem Namen "Dresden Offlinevernetzung".

Es habe "in ihrer Kommunikation und in Gesprächen bei heimlich und auch teils offen gefilmten Treffen im Großraum Dresden Äußerungen zu Mordplänen" bezüglich Kretschmer und weiteren Vertretern der Landesregierung gegeben. Kretschmer selbst zeigte sich wie mehrere hochrangige Politiker Deutschlands geschockt und meinte: "Wir müssen mit allen juristischen Mitteln gegen solch eine Entgrenzung vorgehen. Menschen, die öffentliche Ämter haben, sollen keine Angst haben müssen, ihre Meinung zu sagen und ihre Arbeit zu machen."

Zuvor hatte sich Kretschmer bereits öfter für schärfere Corona-Sicherheitsmaßnahmen ausgesprochen. Erst Ende November sah er die Einführung einer Impfpflicht als "gesellschaftliche Notwendigkeit". Sachsen zählt mit einer Impfquote von 59 Prozent zu den Schlusslichtern in Deutschland. Bei der Bundestagwahl im September wurde die rechtspopulistische AFD zudem stärkste Kraft in Sachsen. 

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