Laut Autopsiebericht

Mordfall Danka (2) – Verdächtiger starb gewaltsamen Tod

Der Bruder des Hauptverdächtigen (40) starb in Polizeiobhut. Nun stellt sich heraus: Seine Verletzungen lassen auf einen gewaltsamen Tod schließen.

Heute Redaktion
Mordfall Danka (2) – Verdächtiger starb gewaltsamen Tod
Der Bruder des Verdächtigen bei der Verhaftung am 6. April 2024 – zwei Tage später war er tot.
Nikola Tomić/telegraf.rs

Brisante Wende im Mordfall Danka: Wie die Oberstaatsanwaltschaft in Zaječar in Serbien nun mitteilte, liegt der Autopsiebericht des toten Bruders (40) des Hauptverdächtigen vor. Und der habe es in sich: Der 40-jährige Mann soll eines gewaltsamen Todes gestorben sein.

Der Bruder einer der beiden Verdächtigen im Mordfall Danka (2) war am 6. April in Untersuchungshaft in die Polizeistation in Bor gebracht worden. Einen Tag später teilte die Polizei in den frühen Morgenstunden mit, dass der Inhaftierte plötzlich verstorben sei – eines natürlichen Todes, wie es hieß: "Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen durch Polizeibeamte und Ärzte im Gesundheitszentrum verstarb der Mann um 3.10 Uhr."

Gewalteinwirkung, Folterverdacht

Doch die Oberstaatsanwaltschaft hatte eine Autopsie des Leichnams in Belgrad angeordnet. Der vorliegende Bericht wirft nun kein gutes Licht auf die Ermittler: Das Ergebnis der Autopsie scheint die Aussagen der Polizei zu widerlegen. Wie serbische Medien berichten, sollen zahlreiche Verletzungen am Körper des Leichnams festgestellt worden sein. Die Gerichtsmediziner in Belgrad gehen von Gewalteinwirkung aus – Folterverdacht!

"Wir erwarten, dass sie im Falle der Richtigkeit der oben genannten Informationen unverzüglich die Festnahme aller Polizeibeamten anordnet, die Gewalt angewendet haben. Wegen des begründeten Verdachts, dass sie das Verbrechen des schweren Mordes begangen haben. Das Innenministerium muss alle beteiligten Polizeibeamten sofort suspendieren, bis alle Verfahren abgeschlossen sind", forderte das Belgrader Zentrum für Menschenrechte.

Rückblick:
Am 26. März 2024 verschwand die zweijährige Danka im serbischen Banjsko Polje bei Bor gegen 13.45 Uhr spurlos.
Nach dem Mädchen wurde weltweit per Interpol-Fahndung gesucht, auch die Wiener Polizei fahndete nach dem Auftauchen eines Videos vom Samstag am Schottenring in Wien nach dem Kind. Zwei Frauen gerieten allerdings fälschlicherweise ins Visier.
Nur Stunden später gab Serbiens Präsident Aleksandar Vučić den Tod Dankas bekannt.
Mittlerweile kommen von offizieller Stelle neue Details ans Licht: Danka wurde laut Polizei von zwei betrunkene Mitarbeitern der örtlichen Wasserwerke angefahren, in den Kofferraum des Firmenautos gezerrt, erwürgt und in einer Deponie abgelegt. Zwei Tage später soll die Kinderleiche von dort weggebracht worden sein – an einen bis heute unbekannten Ort.

BILDERSTRECKE: Traurige Gewissheit – vermisste Danka (2) ist tot

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    Serbiens Präsident <a rel="noopener" href="https://www.telegraf.rs/teme/aleksandar-vucic" target="_blank">Aleksandar Vučić</a> gab am Donnerstag bekannt, dass die vermisste Danka tot ist.
    Serbiens Präsident Aleksandar Vučić gab am Donnerstag bekannt, dass die vermisste Danka tot ist.
    Zorana Jevtić

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Bruder des Hauptverdächtigen im Mordfall Danka ist in Polizeiobhut gestorben und der Autopsiebericht deutet auf einen gewaltsamen Tod hin
    • Die Gerichtsmediziner in Belgrad gehen von Gewalteinwirkung aus – Folterverdacht
    • Das Belgrader Zentrum für Menschenrechte fordert die Festnahme und Suspendierung der beteiligten Polizeibeamten
    red
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