Österreich

Mordfall Lucile: 40-jähriger Rumäne verhaftet

Heute Redaktion
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Am Freitag hat die Polizei einen Mann verhaftet, der zwei junge Frauen in Österreich und Deutschland ermordert haben soll. Der Verdächtige ist nicht geständig.

Mit einem neuen Phantombild wurde nach einem Unbekannten gefahndet, der die Studentin Lucile K. in Tirol und die Joggerin Carolin G. in Deutschland ermordet haben soll. Übereinstimmungen beim Tathergang beider Morde sowie bei DNA-Spuren an beiden Tatorten legen dies nahe.

Hinweise, die nach der Veröffentlichung des Bildes eingingen, führten nun offenbar zur Festnahme eines Verdächtigen.

Über 50.000 Daten ausgewertet

Bei einer Pressekonferenz am Samstag erklärten die zuständigen Ermittler, dass der Mann bereits vernommen wurde, die Taten aber vehement bestreitet. Die Polizei aus Deutschland und Österreich analysierte insgesamt über 50.000 Daten. Laut den Beamten hätten Maut-Abrechnungsdaten schlussendlich zu dem 40-Jährigen geführt.

Die 20-jährige französische Austauschstudentin Lucile K. war am 12. Jänner 2014 gegen Mitternacht auf der Inn-Uferpromenade in Kufstein überfallen, vergewaltigt und mit einer Eisenstange erschlagen worden.

Am 6. November 2016 verschwand die 27-jährige Carolin G. beim Joggen nahe Endingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Vier Tage später wurde ihre Leiche in einem Waldstück gefunden. Wie Lucile zwei Jahre zuvor war auch sie vergewaltigt und mit einer Eisenstange erschlagen worden.

Aufgrund der Tatwaffe aus Kufstein, die einem konkreten Lkw-Modell zugewiesen werden konnte, und den Auswertungen der Daten, präzisierte die Polizei die Spuren.

Im Zuge der Ermittlungen nahm die Exekutive dann auch zu zahlreichen Speditionen aus der Umgebung Kontakt auf, um ihre Indizien weiter konkretisieren zu können. Am Mittwoch meldete sich dann ein Unternehmen aus Baden Württemberg zurück.

Speichelprobe genommen

Laut Polizei arbeitet der Verdächtige bei dieser Spedition. Er soll der Besitzer eines Fahrzeugmodells sein, das am Tatort gesehen wurde. Außerdem war auch sein Handy zum Tatzeitpunkt in der Nähe des Tatorts in Endingen eingeloggt.

Eine Speichelprobe des Verdächtigen hat schließlich ergeben, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Mörder der beiden Frauen handelt. Der Mann ließ sich nach Aussagen der Polizei widerstandslos festnehmen. Er wurde einem Haftrichter vorgeführt und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen der Polizei sind damit aber nicht beendet, sondern werden weiter fortgesetzt.

Hier der Ticker zur Pressekonferenz der Polizei

(red)