Österreich

Mordprozess: "Es war auf gut Deutsch ein Blutbad"

Heute Redaktion
Teilen

Ein 48-Jähriger ist von einem Wiener Schwurgericht des Mordes an seiner Ex-Freundin schuldig gesprochen worden. Er hatte sie zunächst stranguliert und dann erstochen.

13 Jahre lang waren der Angeklagte und das 53-jährige spätere Mordopfer ein Paar, ehe sich die Frau endgültig von ihm trennte. Zwei Wochen danach – am 26. September vergangenen Jahres – kam es zur bestialischen Bluttat. In seiner Wohnung in Wien-Favoriten strangulierte der Angeklagte die 53-Jährige zunächst mit einem Kabel, bevor er sie mit 15 Messerstichen brutal ermordete.

Die Geschworenen entschieden mit 6:2 Stimmen im Sinn der Anklage. Zwar war der 48-Jährige bisher unbescholten, die besondere Brutalität der Tatbegehung wirkte sich jedoch erschwerend auf das Strafmaß aus.

"Dafür kann es nur die Höchststrafe geben"

"Es war auf gut Deutsch ein Blutbad, das Sie angerichtet haben. Ihr Vorsatz war auf die unbedingte Tötung ausgerichtet. Dafür kann es nur die Höchststrafe geben", stellte der vorsitzende Richter Georg Olschak klar.

Bei dem Treffen im September soll die 53-Jährige ihrem Ex-Freund zunächst Hoffnung auf eine Versöhnung gemacht haben. Als diese kurz auf der Toilette war, habe er auf ihrem Handy jedoch Nachrichten an einen anderen Mann gefunden, sagte der Angeklagte vor Gericht.

Mit zwei Messern auf Opfer eingestochen

Da habe er Rot gesehen, ein Verlängerungskabel um ihren Hals gelegt und die 53-Jährige zu drosseln begonnen. Danach holte der 48-Jährige aus der Küchenzeile zwei Messer mit einer Klingenlänge von 17 und 20 Zentimeter und ging damit gegen das vermutlich bewusstlose, aber noch lebende Opfer vor.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Verteidigerin Astrid Wagner meldete nach Rücksprache mit ihrem Mandanten Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. (hos)