Österreich

Mordverdächtiger wollte sich in Haft Leben nehmen

Heute Redaktion
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Der für Mittwoch in Graz anberaumte Mordprozess gegen einen 39-Jährigen ist verschoben worden. Der Angeklagte hatte in der Nacht versucht, sich das Leben zu nehmen und muss laut Richter Martin Wolf im Krankenhaus behandelt werden. Über den genauen Gesundheitszustand des Beschuldigten war vorerst nichts bekannt.

Die Verhandlung könnte nun im September stattfinden. Dem 39-jährigen Tschetschenen wird vorgeworfen, seine zu haben. Er selbst hatte sich am Tag danach der Polizei gestellt und war "grundsätzlich geständig", hieß es seitens der Ermittler. Der Prozess könnte nun - je nach Gesundheitszustand des Angeklagten - eventuell am 3. September nachgeholt werden.

Schon vor dem Tod der Steirerin soll es öfter zwischen den beiden zu Streit wegen Geldes gekommen sein. Der Angeklagte gilt als spielsüchtig und versetzte immer wieder Schmuck und Münzen, die dem Opfer gehörten, in Pfandhäusern. Manches konnte die 55-Jährige zurückkaufen. Um ähnliche Angriffe auf ihre Wertsachen zu verhindern, besorgte sie sich Tresore. Der 39-jährige gebürtige Tschetschene - er lebte seit 2005 mit der Frau zusammen - hatte danach keinen Zugang mehr zu den Wertgegenständen seiner Lebensgefährtin.

Mehrere tausend Euro verspielt  

In den Tagen vor dem Mord hatte der Angeklagte mehrere tausend Euro verspielt, weshalb es wieder zu Streit kam. Die Frau konnte zu dem Zeitpunkt wegen starken Übergewichts und einer Hüftoperation nur schwer gehen. Als er in den Abendstunden des 13. Jänner Geld zum Spielen holen wollte, artete die Auseinandersetzung aus: Laut Anklage hat der Beschuldigte seine Lebensgefährtin gewürgt und dann ihren Kopf gegen die Bettkante geschlagen.

Am Ende habe er ihr Gesicht so lange auf die Matratze gedrückt, bis die Frau erstickte. Zu diesem Schluss kam das gerichtsmedizinische Gutachten. Nach der Tat dürfte der 39-Jährige die Tresore geplündert haben und nach Wien zu seiner Schwester geflüchtet sein. Am Tag danach kam er nach Graz zurück und stellte sich der Polizei. Seither ist er in Untersuchungshaft, wo er den Selbstmordversuch unternahm.