Letztes Wiedersehen mit einem Bleifuß (35) vor Gericht in Wien. Der Serbe soll sich am 8. Dezember 2023 eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei am Wiener Gürtel geliefert haben. Dabei baute er mehrere Unfälle, Führerschein hatte er keinen – Mordversuch lautete ein Anklagepunkt, wir berichteten.
Als Polizeibeamte den Raser im Dezember 2023 stoppen wollten, gab der Serbe Gas. Bei der Kreuzung Eichenstraße und Gaudenzdorfer Gürtel fuhr er auf Polizisten zu, die sich nur noch mit einem Sprung zur Seite retten konnten – für die Geschworenen ein zweifacher Mordversuch. "Angekifft und ohne Führerschein" sei er unterwegs gewesen, so die Richterin. Dabei habe er auf bis zu 120 km/h beschleunigt, mindestens zehn Menschen gefährdet.
Serbe wegen Mordversuchs vor Gericht
Am Matzleinsdorfer Platz wurde ein Radfahrer von dem Jaguar erfasst und mit dem Kopf zu Boden geschleudert. "Der Radfahrer erlitt durch den Aufprall eine schwere Gehirnerschütterung", so Gerichtsmediziner Nikolaus Klupp am letzten Prozesstag.
"Ohne Helm wäre es wahrscheinlich zu einem tödlichen Schädel-Hirn-Trauma gekommen", so der Gerichtsmediziner. Der Radfahrer habe den Unfall "nur durch Glück überlebt". Dank seines Kopfschutzes konnte er das Spital schon nach wenigen Tagen wieder verlassen.
Der Serbe raste bei seiner Wahnsinnsfahrt über Dutzende rote Ampeln, fuhr am Landstraßer Gürtel gegen die Fahrtrichtung und krachte gegen das Auto einer Familie. Diese war gerade auf dem Weg zum Christkindlmarkt am Rathausplatz. Ob er vor dem Aufprall gebremst habe, wollte die Richterin wissen. "Die Bremsen haben nicht so gebremst wie vorher", wollte der Angeklagte dem Gericht weismachen. Er habe einen Joint in der Hand gehabt, auf dem ausgeborgten Jaguar waren falsche Kennzeichen – deshalb sei er der Polizei davon gefahren.
Ein Urteil folgte am späten Dienstagnachmittag. Der Serbe wird zu 15 Jahren Haft wegen zweifachen Mordversuchs verurteilt – nicht rechtskräftig! Der Serbe saß auch schon in Tschechien wegen einer Amokfahrt in Haft, wurde aber wegen guter Führung frühzeitig entlassen.