Österreich

Mordversuch im Zug: Jetzt drei Gutachter bestellt

Entsetzen über das Messerattentat im Zug im Bezirk Amstetten: Ein Favoritner (26) stach auf zwei Männer ein, jetzt gibt es gleich drei Gutachten.

Heute Redaktion
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Rätselraten über das Motiv des 26-jährigen Favoritners nach dem zweifachen Mordversuch in einem Zug in St. Valentin (Bezirk Amstetten) am Heiligen Abend um 22 Uhr. Offenbar aus heiterem Himmel hatte der 26-Jähriger ein Klappmesser gezückt und damit einem Kremser und einem jungen Afghanen aus Wien-Donaustadt Schnittverletzungen am Hals zugefügt ("Heute" berichtete).

Beide Opfer wurden im Linzer Unfallkrankenhaus genäht bzw. versorgt, die Verletzungen waren nicht allzu schwer. "Es sind Schnittverletzungen, aber nur ein paar Zentimeter fehlten und es hätte schlimmer geendet", so ein Polizist zu "Heute". Der mutmaßliche Messer-Attentäter dürfte laut ersten Erhebungen die Opfer wahllos ausgesucht haben, ein Motiv gibt es auf den ersten Blick nicht. "Wir gehen davon aus, dass der Verdächtige psychisch krank ist", so Polizeisprecher Heinz Holub.



U-Haft oder Anhaltung?

Der 26-Jährige (Anm.: österreichischer Staatsbürger ohne Migrationshintergrund) wurde noch am Christtag in die Justizanstalt Sankt Pölten eingeliefert, gleich drei Gutachter wurden von der Staatsanwaltschaft Sankt Pölten beauftragt. Staatsanwalt Karl Wurzer erläutert: "Über die U-Haft wird am Vormittag des Stefanitages entschieden. Noch am 25. 12. wurden drei Gutachten in Auftrag gegeben: ein psychiatrisch-neurologisches Gutachten, ein toxikologisches Gutachten sowie ein Gerichtsmediziner."

Der Gerichtsmediziner soll über die Art und Schwere der Verletzungen, Schnittführungen und mögliche Verletzungen mit einer schwereren Stichwaffe Aufschluss geben, das toxikologische Gutachten über mögliche Substanzen (Alkohol, Tabletten, Drogen) und das psychiatrische Gutachten über den Gemütszustand des Verdächtigen Klarheit bringen.

Somit ist wahrscheinlich, dass über den 26-Jährigen morgen eine Untersuchungshaft verhängt wird und sollte sich dann der Verdacht auf eine geistige Störung erhärten, wird die Untersuchungshaft in eine vorläufige Anhaltung umgewandelt. (Lie)

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