Szene

Moretti, Simonischek und Co am Philharmonikerball

Heute Redaktion
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Mit gediegen-elegantem Flair und prominenten Gästen wie den Schauspielern Tobias Moretti und Peter Simonischek sowie Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann hat der 71. Ball der Wiener Philharmoniker im Musikverein am Donnerstag seinem Ruf als Künstlerball der Saison alle Ehre gemacht.

164 junge Damen und Herren tanzten im Eröffnungskomitee zur traditionellen Fächerpolonaise von Carl Michael Ziehrer, dirigiert von Helmut Steubl. "Ich bin heuer zum ersten Mal hier und freue mich ganz besonders, dass ich das erleben darf", erklärte Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann. "Die Atmosphäre ist sehr entspannt und fröhlich."

Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Erbauerin und Eigentürmerin des Musikvereinsgebäudes, feiert heuer ihr zweihundertjähriges Bestehen. Blechbläser eröffneten den prunkvollen Ball unter Dirigent Karl Jeitler mit der 1924 eigens von Richard Strauss für das Orchester komponierten "Wiener Philharmoniker-Fanfare". Unter der Leitung von Christoph Eschenbach zeigte man außerdem bei der Johann-Strauß-Sohn-Ouvertüre "Eine Nacht in Venedig" sein musikalisches Fingerspitzengefühl.

Neben dem klassischen Repertoire zeigten die Philharmoniker in den übrigen Sälen ihre Virtuosität bei sonst für das Orchester unüblichen Klängen. Jazzmusik, unter anderem mit der Gastband "Balkan Express", Klavierstücke, Heurigen-Ambiente sowie Disco-Feeling mit DJ L. Rock standen auf dem Programm.

"Juwel aller Bälle"

Musicalstar Dagmar Koller war begeistert: "Ich habe noch nie einen Philharmonikerball ausgelassen. Das ist das Juwel aller Bälle." Ein Stelldichein gaben sich weiters der Kolumnist Karl Hohenlohe, Lifeball-Organisator Gery Keszler und Anwalt Georg Zanger. Organisiert wurde der Ball von Andreas Großbauer. Unterstützung erhielt er dabei von einem vierköpfigen Komitee, zu dem neben dem amtierenden Staatsoperndirektor Dominique Meyer auch der Industrielle Hannes Androsch zählte. "Das ist der feinste Ball, er hat sich auch nicht zu einem Medienspektakel entwickelt", sagte Androsch. Auch zahlreiche Politiker statteten dem Ball einen Besuch ab: Blicken ließen sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) und der ebenfalls rote Finanzstaatssekretär Andreas Schieder sowie der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (S).

Streichung aus Welterbe

Darauf angesprochen, dass die österreichische UNESCO-Kommission das gesamte Element "Wiener Ball" - und damit auch den umstrittenen Ball des Wiener Korparationsringes (WKR), aber auch den Philharmonikerball - , sagte das Stadtoberhaupt: "Das ist völlig wurscht. Unsere Bälle werden auch so genauso gut besucht werden."